In Erdbebengebieten stellt die Einlagerung von radioaktivem Müll eine große Herausforderung dar. Um Atommüll loszuwerden, wird oft auf die Einlagerung in Felsen zurückgegriffen, was jedoch mit Risiken verbunden ist. Insbesondere Schächte und Bohrlöcher, die zur Inspektion des Lagers dienen, müssen extrem dicht versiegelt werden, um möglichen Lecks vorzubeugen. Die gängigen Versiegelungsmethoden erfordern regelmäßige Überprüfungen und Erneuerungen, was besonders in Erdbebengebieten problematisch ist.
Forscher der japanischen Universität Nagoya haben eine neue Methode entwickelt, um die Felsen mit einer speziellen Dichtmasse abzudichten. Inspiriert von der Konservierung von Fossilien in Kalziumkarbonat, haben sie ein Harz entwickelt, das auf Basis von Calcit basiert und sich deutlich schneller als in der Natur verfestigt. Die Effektivität dieses Harzes wurde in einem unterirdischen Labor in Hokkaido, Japan, getestet, wo es erfolgreich 11 Erdbeben standhielt, darunter das stärkste mit einer Magnitude von 5.4 auf der Richterskala.
Die Forscher hoffen, dass diese neue Methode kommerziell genutzt werden kann, nicht nur zur Abdichtung von Atomendlagern, sondern auch zur Versiegelung stillgelegter Ölquellen oder zur Reparatur von Rissen in alternder Infrastruktur wie Straßen und Gebäuden. Diese Entwicklung könnte auch Anwendungen im Bergbau finden, um den Grundwassereintritt abzudichten und die Umwelt zu schützen. Die Veröffentlichung der Ergebnisse in Communications Engineering zeigt das Potenzial dieser innovativen Dichtmasse, um langfristige Lösungen für die sicherere Einlagerung von radioaktivem Müll in Erdbebengebieten zu bieten.