Vorfall | Umwelt |
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Ort | Clausthal-Zellerfeld |
Sachschaden in € | 30000000 |
Ursache | Altlasten, Kontamination |
Am 4. November wurde in Clausthal-Zellerfeld die europaweit größte Pflanzenkläranlage zur Beseitigung von Sprengstoffrückständen in Betrieb genommen. Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer und Goslars Landrat Alexander Saipa gaben den zweiten Bauabschnitt der innovativen Anlage frei, die an einem ehemaligen Standort der Rüstungsindustrie errichtet wurde, wo während des Zweiten Weltkriegs über 100.000 Tonnen TNT produziert wurden. Die gefährlichen Abwässer aus dieser Zeit hatten massive Umweltschäden verursacht, die bis heute nachwirken.
Die neue Kläranlage nutzt natürliche Prozesse zur Reinigung des kontaminierten Wassers. Zunächst wird das Wasser in einem Pufferbecken gesammelt, wo es durch Sonnenlicht behandelt wird. Danach durchläuft es mehrere Becken, in denen Mikroorganismen die schädlichen Stoffe abbauen. Das Ziel ist es, bis zu 98 Prozent der Schadstoffe zu eliminieren, sodass das gereinigte Wasser sogar Trinkwasserqualität erreicht. Dieses Projekt ist nicht nur ein technologischer Fortschritt, sondern auch ein wichtiger Schritt zur Sanierung einer belasteten Region, die seit den 1990er-Jahren mit Altlasten kämpft. Die Kosten für die Sanierung werden von der bundeseigenen Industrie-Verwaltungsgesellschaft mbH übernommen, die verpflichtet ist, in den nächsten 15 Jahren insgesamt 30 Millionen Euro bereitzustellen.
Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.haz.de.