Die Ermittlungen nach Waldbränden sind eine komplexe Aufgabe, die oft keine konkreten Täterergebnisse liefert. Insbesondere im Harz, wo Brände in den vergangenen Jahren häufig vorkamen, führen die Bemühungen der Polizei selten zur Identifizierung der Verursacher. Zwischen den Jahren 2021 und 2023 wurden im Bereich des Polizeireviers Harz insgesamt 49 Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit Waldbränden eingeleitet, wovon allein 36 Fälle im waldbrandträchtigen Jahr 2022 verzeichnet wurden. Lediglich in zwei Fällen aus dem Jahr 2022 konnten Tatverdächtige identifiziert werden, während in den übrigen 47 Fällen keine konkreten Täterermittlungen erfolgreich waren.
Die Schwierigkeiten bei der Brandursachen- und Zündquellenuntersuchung von Wald- und Flächenbränden resultieren aus verschiedenen Faktoren, darunter die schwer zugängliche Lage des Brandortes, die spezielle Topografie des Harzes und die ausgedehnten Brandflächen. Es stellt sich als Herausforderung dar, Geländebereiche zu erreichen, die sowohl die Feuerwehr als auch die Polizei bei Löscharbeiten und der Brandursachenermittlung vor Probleme stellen. Die Verzögerung zwischen der Feststellung eines Waldbrandes und den ersten Löschmaßnahmen führt zu einem unkontrollierten Brandverlauf, der die Beweislage sowie die Ermittlungsarbeit erheblich beeinträchtigt.
Ein sofortiger Ermittlungserfolg wird meist nur bei der Untersuchung von frischen Tatorten erzielt. In solchen Fällen sind Zeugenhinweise von entscheidender Bedeutung. Ein Beispiel hierfür war der Waldbrand am Königsberg am Maifeiertag, bei dem eine Fläche von etwa 100 mal 100 Metern betroffen war und ein Löschflugzeug eingesetzt wurde, um das Feuer zu bekämpfen. Zudem wurde unterhalb des Brockens entlang eines Wanderweges ein kleinerer Brand von der Polizei gemeldet. Die Ermittlungen zu solchen Vorfällen bleiben oft eine Herausforderung für die Behörden, da die Verursacher nur selten ermittelt werden können.