Vorfall | Vandalismus |
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Ort | Wernigerode |
Festnahmen | 1 |
Ursache | aufständische Bauern |
Im malerischen Harz, genauer gesagt im Kloster Himmelpforte bei Wernigerode, sind Archäologen derzeit mit aufregenden Ausgrabungen beschäftigt. Was sie dort entdecken, ist nicht nur faszinierend, sondern auch von historischer Bedeutung. Laut News38 haben die Forscher die Überreste einer beeindruckenden gotischen Kirche freigelegt, die einst eine dreischiffige Pfeilerbasilika von mindestens 40 Metern Länge war. Projektleiter Felix Biermann vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt beschreibt die Qualität der erhaltenen Steinplatten- und Ziegelfußböden als „eindrucksvoll“.
Die Ausgrabungen haben auch einige bemerkenswerte Funde zutage gefördert. Unter den Entdeckungen befinden sich zwei kunstvoll verzierte Grabplatten aus dem 15. und frühen 16. Jahrhundert, darunter das eindrucksvolle Bildnis der Adligen Claudia von Königstedt aus dem Jahr 1520. Diese Grabplatte zeigt die Dame in zeitgenössischer Tracht mit langem geflochtenem Haar und einem Rosenkranz. „Die kunstvolle Steinmetzarbeit wirkt erstaunlich frisch“, so Biermann weiter. Neben diesen Grabplatten wurden auch Ofenkacheln, Buchschließen, Glas- und Keramikscherben sowie Münzen und bronzene Schreibgriffel gefunden.
Einblicke in das Leben der Mönche
Die Ausgrabungen geben nicht nur Aufschluss über die Kirche, sondern auch über den Lebensraum der Mönche. Im Süden der Kirche befand sich die Klausur, der Wohn- und Lebensbereich der Mönche, der von einem Kreuzgang umgeben war. Hier wurden ebenfalls gut erhaltene Fußböden aus Steinplatten und sechseckigen Ziegelfliesen entdeckt. Besonders spannend ist die Entdeckung möglicher Hinweise auf eine Warmluftheizung im Westflügel, die vermutlich aus dem 14. Jahrhundert stammt. Solche Heizungen waren aufwendig und teuer und wurden vor allem in Burgen und Klöstern eingesetzt, um größere Räume rauchfrei zu beheizen.
Die Geschichte des Klosters ist ebenso turbulent wie faszinierend. Am 30. April oder 1. Mai 1525 wurde das Kloster von aufrührerischen Bauern und Bürgern der Stadt Wernigerode erstürmt und geplündert. Der Rädelsführer, ein Barbier aus Wernigerode, wurde verhaftet und zum Tode verurteilt, jedoch bald darauf begnadigt und aus der Grafschaft verbannt. Das Kloster Himmelpforte, gegründet vor 1253, war ein Augustinereremitenkloster und wurde 1516 von Martin Luther besucht. Nach der Reformation verfielen die Gebäude und wurden später fast vollständig abgerissen.
Ein Projekt mit Zukunft
Die Grabungen sind Teil eines umfangreichen Ausstellungs- und Vermittlungsprojekts, das mit Bundesmitteln in Höhe von rund 540.000 Euro gefördert wird, wobei das Land Sachsen-Anhalt etwa 360.000 Euro beisteuert. Die Arbeiten werden noch bis zum 10. Oktober fortgesetzt und sollen im nächsten Jahr weitergeführt werden. Diese Initiative ist nicht nur eine Hommage an die Geschichte, sondern auch eine Chance, das kulturelle Erbe der Region zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wie News38 berichtet.
Die Arbeiten im Kloster Himmelpforte zeigen eindrucksvoll, wie viel Geschichte in den Mauern verborgen liegt und wie wichtig es ist, diese Schätze für kommende Generationen zu bewahren. Die Entdeckungen sind nicht nur für die Wissenschaft von Bedeutung, sondern auch für alle, die sich für die Geschichte des Harzes und seiner Klöster interessieren.
Ort des Geschehens
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