Rassistische Parolen auf Partys in Sachsen-Anhalt: Ermittlungen wegen Volksverhetzung

Am vergangenen Wochenende wurden in Sachsen-Anhalt bei Partys rassistische Parolen zu Musik lautstark skandiert. Ein Video, das dem MDR SACHSEN-ANHALT vorliegt, zeigt, wie Partygäste in einem Festzelt im Weißenfelser Ortsteil Leißling gemeinsam rassistische Texte sangen. Ein Mann zeigte sogar den verbotenen Hitlergruß. Die Feier fand im Rahmen des traditionellen „Eierbettelns“ statt, einer Brauchtumsveranstaltung zur Vertreibung böser Wintergeister. Während des Events wurde ein Song von Gigi D’Agostino gespielt, der als Hintergrund für die ausländerfeindlichen Gesänge diente. Die Polizei wurde informiert, und es wurden entsprechende Anzeigen erstattet.

Die Identität der Tatverdächtigen ist derzeit noch nicht abschließend geklärt, so die Ermittler. Berichten zufolge wurde ein junger Mann, der seinen Unmut über die Vorfälle geäußert hatte, während der Party angegriffen, jedoch entschied er sich, keine Anzeige zu erstatten. In einem weiteren Vorfall in Halle wurden fünf junge Männer im Alter von 18 bis 19 Jahren in der Galgenbergschlucht mit einer Musikbox gesichtet, die den fraglichen Song abspielten und dazu sangen. Die Personalien der jungen Männer wurden aufgenommen, und der Staatsschutz ermittelt wegen des Verdachts der Volksverhetzung.

Solche Vorfälle von offen rassistischen Parolen und Gesten auf Feiern sind besorgniserregend und müssen konsequent geahndet werden. Es ist wichtig, dass eine klare Nulltoleranzpolitik gegenüber jeglicher Form von Extremismus und Fremdenfeindlichkeit verfolgt wird, um die Sicherheit und das Wohlbefinden aller Bürger zu gewährleisten. Die Ermittlungen zu den Vorfällen in Leißling und Halle sollten entsprechend intensiviert werden, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und solche bedenklichen Vorkommnisse in Zukunft zu verhindern.