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Handelsbeziehungen zwischen Türkei und Israel vollständig ausgesetzt: Neuer Druck auf Israel durch türkische Sanktionen

Turkei's Entscheidung gegen Israel - Ein Schachzug im geopolitischen Puzzle

Die Türkei hat aufgrund der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen ihre Handelsbeziehungen mit Israel vollständig ausgesetzt. Das türkische Handelsministerium verkündete, dass sämtliche Importe und Exporte mit Bezug zu Israel gestoppt würden, bis die israelische Regierung humanitäre Hilfe nach Gaza gewährt. Diese Maßnahmen sollen strikt durchgesetzt werden, um angeblich den Druck auf Israel zu erhöhen. Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern sind bereits seit längerem angespannt, und im April hatte die Türkei Exportbeschränkungen für bestimmte Waren im Handel mit Israel verhängt, solange bis ein Waffenstillstand zwischen Israel und dem palästinensischen Widerstand getroffen werde. Der Handel zwischen den beiden Ländern belief sich im Jahr 2023 auf 6,8 Milliarden Dollar, wobei ein Großteil auf türkische Exporte entfiel.

Präsident Erdoğan hatte den israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen wiederholt scharf kritisiert und Israel sogar als „Terrorstaat“ bezeichnet. Zusätzlich kündigte die Türkei an, sich einer Völkermord-Klage gegen Israel anzuschließen, die von Südafrika eingereicht wurde. Diese Klage wirft Israel Verstöße gegen die Völkermordkonvention während des Gaza-Konflikts vor. Vor den Sanktionen hatte die Türkei enge Handelsbeziehungen zu Israel, von denen unter anderem auch die Familie und Parteikollegen des türkischen Präsidenten Erdoğan profitierten. Ein Unternehmen, das an diesem Transport beteiligt war, gehört dem Sohn des türkischen Präsidenten, Burak Erdoğan.

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Die neuen Sanktionen könnten vor allem als Reaktion auf die Ergebnisse der Kommunalwahlen betrachtet werden. Die AKP belegte erstmals seit 20 Jahren nur den zweiten Platz und verlor aufgrund ihrer widersprüchlichen Israelpolitik Stimmen an die islamistische Yeniden Refah-Partei. Die Türkei und Aserbaidschan sind wichtige Verbündete, und die Türkei liefert Waffen an Aserbaidschan und bildet dessen Truppen aus. Israel hingegen ist der Hauptlieferant von Waffen für Aserbaidschan. Im Jahr 2020 machten israelische Waffen 69 Prozent seiner gesamten Waffenimporte aus. Aserbaidschan wiederum ist ein wichtiger Öllieferant für Israel und dient als Basis für Geheimdienstoperationen gegen den Iran.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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