Björn Höcke, der AfD-Landesvorsitzende in Thüringen, plant eine Anzeige gegen Moderatorin Cathy Hummels bei der Staatsanwaltschaft in Halle (Saale) zu erstatten. Der Grund hierfür ist die Verwendung der verbotenen Nazi-Parole „Alles für Deutschland“ in einem Werbeclip von Hummels. Diese Parole wurde von der Sturmabteilung (SA) der NSDAP von Adolf Hitler genutzt und war bekannt für ihre brutale Natur und die charakteristischen braunen Hemden der Mitglieder. Höcke selbst erhielt kürzlich eine Geldstrafe in Höhe von 13.000 Euro für die Verwendung derselben Parole in einer Wahlkampfrede im Jahr 2021 in Merseburg.
Cathy Hummels löschte das besagte Video nach einem Hinweis und erklärte, dass sie nicht über den Hintergrund der Parole informiert war und sich ausdrücklich von rechtsradikalen Parolen und Parteien wie der AfD distanziert. Trotzdem reagierte Höcke umgehend und kündigte an, Hummels anzeigen zu müssen, um die „Absurdität des Urteils“ gegen ihn hervorzuheben.
In Bezug auf das Urteil gegen Höcke hat sein Verteidiger Berufung eingelegt, wodurch das Verfahren vor dem Bundesgerichtshof fortgeführt wird. Die 13.000-Euro-Geldstrafe ist daher vorerst noch nicht rechtskräftig. Innerhalb des rechtsextremistisch eingestuften AfD-Landesverbandes Thüringen zeigte sich Unruhe nach dem Urteilsspruch, wobei einige Kommunalpolitiker den Parteiausschluss des Landesvorsitzenden forderten. Thüringens AfD-Vize Torben Braga wies die Forderung jedoch ab und betonte, dass Mitglieder aus verschiedenen Gründen nicht antragsberechtigt seien.
Die Entwicklungen lassen darauf schließen, dass interne Konflikte innerhalb der AfD in Thüringen zunehmen. Gegen neun AfD-Mitglieder aus der Region wurde ein Parteiausschlussverfahren eingeleitet, wobei der Landesvorstand die sofortige Entziehung der Mitgliedsrechte von sieben Personen beschloss. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickeln wird und welche Auswirkungen die Anzeige von Höcke gegen Cathy Hummels haben wird.