Halle (Saale)Kriminalität und Justiz

Anneliese Senft: Die Wahrheit über den brutalen Mord an ihrem Mann

Im Bezirk Halle der ehemaligen DDR ereigneten sich einige der schrecklichsten Morde, von denen einer besonders bizarren Charakter aufweist. Anneliese Senft plante den Mord an ihrem Ehemann akribisch, indem sie Schlafmittel in seinen Wein mischte und ihn dann mit einem Beil erschlug. Um die Tat zu vertuschen, zerstückelte sie den Körper und entsorgte die Fragmente in einer Mulde – ein grausames Verbrechen, das im Jahr 1962 in Mühlbeck bei Bitterfeld stattfand.

Dieses Verbrechen, bekannt als das „Leichenpuzzle von Anhalt“, wurde von Bernd Kaufholz in einem seiner Bücher thematisiert und ist eines von neun Altfällen aus dem südlichen Sachsen-Anhalt. Kaufholz, ein Experte für Kriminalfälle, hat seit 1999 zahlreiche Bücher über Kapitalverbrechen im ehemaligen Bezirk Magdeburg veröffentlicht. Er beleuchtet die dunklen Seiten der Geschichte und rekonstruiert die Verbrechen sowie deren Hintergründe detailliert.

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Anneliese Senft gestand im Laufe der Ermittlungen auch den Mord an ihrer Schwiegermutter im Jahr 1958. Sie hatte der alten Dame Schlafmittel und Rattengift verabreicht, bevor sie sie erdrosselte. Die Todesstrafe wurde für die Doppelmörderin in Betracht gezogen, jedoch aufgrund der damaligen sozialistischen Ideologie abgelehnt. Letztendlich wurde sie zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt und erst nach 23 Jahren Haft entlassen.

Die Mordprozesse in der DDR waren bekannt dafür, zügig vonstattengegangen zu sein, im Gegensatz zu den heutigen langwierigen Verhandlungen. Die DDR-Kripo führte akribische Ermittlungen durch, was dazu führte, dass viele Kapitalverbrechen aufgeklärt wurden. Trotzdem gelang es nicht immer, jeden Täter zur Rechenschaft zu ziehen, wie im Fall eines ungeklärten Mordes an einem Polizisten in Bad Bibra im Jahr 1948.

Kinder waren leider auch oft Opfer von Verbrechen in der DDR. Ein besonders tragischer Fall ereignete sich 1960 in Schlaitz, als ein Ehepaar seine Kleinkinder vernachlässigte, was zum Tod eines Mädchens führte. Ebenso berichtete Bernd Kaufholz von einem Fall, in dem ein Mann 1986 seine Schwestern ermorden wollte, eine davon starb an den Verletzungen. Trotz der schockierenden Details ist es für den Autor wichtig, sich nach der intensiven Beschäftigung mit solchen Fällen emotional davon zu distanzieren, um mit dem Thema umgehen zu können.

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