Sachsen-Anhalt

Frostschäden in Sachsen-Anhalt: Obst- und Weinbauern kämpfen mit existenziellen Verlusten

In der Nacht vom 22. auf den 23. April verursachte ein später Frost schwerwiegende Schäden an den Ernten von Obstbauern und Winzern in Sachsen-Anhalt. Die Landwirte berichteten von erheblichen Verlusten bis hin zum Totalausfall aufgrund der erfrorenen Früchte. Ein Monat später konnte eine vorläufige Schadensbilanz gezogen werden, die von einem beispiellosen flächendeckenden Ausfall sprach. Der Geschäftsführer des Landesverbandes Sächsisches Obst schätzte den Gesamtschaden für die Obstbauern in Sachsen-Anhalt auf 20 bis 30 Millionen Euro, was nahezu dem gesamten Jahresumsatz entspricht.

Ursprünglich glaubten die Obstbauern, dass die Kirschbestände am stärksten betroffen waren, doch die höchsten Ernteverluste traten bei den Äpfeln auf. Die Ernteverluste bei Äpfeln beliefen sich auf 80 bis 100 Prozent, was bedeutet, dass eine Ernte wirtschaftlich nicht lohnenswert wäre. Bei den Kirschen variierten die Verluste je nach Standort zwischen 50 und 100 Prozent. Die lokalen Kunden könnten den Mangel an heimischem Obst kaum bemerken, da Äpfel hauptsächlich aus Süddeutschland oder dem Ausland importiert werden.

Die Obstbauern und Winzer fordern eine spezielle Unterstützung von Seiten des Landes Sachsen-Anhalt, da viele Familienbetriebe ohne Hilfe möglicherweise nicht überleben können. Der Verband, Obstbauern und das Agrarministerium Sachsen-Anhalt haben in den letzten Wochen Gespräche geführt, jedoch gibt es noch keine endgültige Entscheidung über staatliche Hilfe. Auch die Winzer in der Region Saale-Unstrut leiden unter schweren Einbußen, wobei erwartete Ernteverluste von 80 bis 90 Prozent prognostiziert wurden.

Die Winzervereinigung Freyburg betont, dass der Wein von Saale und Unstrut knapp werden könnte, da es keine unbe­troffenen Flächen gebe und dies den schlechtesten Ertrag seit der Wende bedeuten könnte. Die Bewältigung der Ausfälle hängt davon ab, wie viel Wein noch in den Kellern gelagert ist und ob die Betriebe gegen Frostschäden versichert sind. Während ein Drittel der Betriebe versichert ist, zahlt das Land Sachsen-Anhalt die Hälfte der Versicherungsbeiträge. Es wird gefordert, dass auch Obstbauern staatliche Zuschüsse zu den Versicherungsbeiträgen erhalten, um eine bessere Absicherung für die Zukunft zu gewährleisten.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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