Um den Ärztemangel in Sachsen-Anhalt zu bekämpfen, haben die Kassenärztliche Vereinigung und die Krankenkassen ein neues Förderprogramm aufgelegt. Mediziner, die eine Praxis in unterversorgten Gebieten eröffnen, übernehmen oder neue Ärzte einstellen, können nun bis zu 80.000 Euro erhalten. Dieser Schritt soll dazu beitragen, die ambulante Versorgung im ländlichen Raum sicherzustellen, da der Ärztemangel ein weit verbreitetes Problem ist.
Das Fördergeld in Höhe von insgesamt 2,52 Millionen Euro steht bis Juni 2026 bereit, wobei die Kassenärztliche Vereinigung und die Krankenkassen jeweils die Hälfte der Mittel bereitstellen. Das Programm richtet sich nicht nur an Hausärzte, sondern auch an Fachmediziner wie Augenärzte, Hautärzte und Kinder- und Jugendärzte. Konkrete unterversorgte Regionen wurden bereits identifiziert, darunter Aschersleben, Köthen, Naumburg und Zerbst, während Städte wie Halle und Magdeburg als besser versorgt gelten.
Die Einrichtung neuer Arztpraxen ist mit erheblichen finanziellen Herausforderungen verbunden, weshalb die neue Förderung dazu beiträgt, diesen Schritt für Mediziner attraktiver zu gestalten. Die Unterstützung soll langfristig dazu beitragen, die wohnortnahe Versorgung sicherzustellen. Die Initiatoren des Programms hoffen auch darauf, dass mehr junge Mediziner im Bundesland bleiben, um langfristig den Ärztemangel zu bekämpfen.
Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne begrüßte die Initiative als wichtigen Schritt, betonte jedoch, dass sie alleine nicht ausreichen wird, um das Problem des Ärztemangels zu lösen. Politiker verschiedener Parteien äußerten unterschiedliche Ansichten zur Effektivität und Umfang der Förderung, wobei die Meinungen über zusätzliche Maßnahmen zur Gewinnung von Ärzten auseinandergehen. Trotz der Kritik wird die Unterstützung von der Mehrheit der politischen Parteien als wichtiger Schritt in Richtung Bekämpfung des Ärztemangels angesehen.