Deutschland hat viel zu bieten, wenn es um Käse geht. Während Frankreich mit seinen sieben touristischen Käsestraßen und zahlreichen Käsemuseen als Käseland bekannt ist, überraschen die USA dennoch mit 523 verschiedenen Käsesorten an der Spitze. Großbritannien und Frankreich folgen auf den Plätzen zwei und drei. Deutschland rangiert an neunter Stelle mit immerhin 74 verschiedenen Käsesorten, noch vor der Schweiz.
Trotz des reichen kulinarischen Erbes wie dem Harzer Roller oder dem Handkäs mit Musik in Hessen gibt es nur wenige Ferienregionen in Deutschland, die reiselustigen Besuchern bewusst Käse präsentieren. Im Westen Allgäus und an der Ostsee bemühen sich einige Käseproduzenten um Reisende, indem sie Käsewege und -straßen schaffen. Ein Käsemuseum bei Höxter in Westfalen bietet jedoch nur sonntags Führungen an, was an mangelndem Interesse liegen könnte.
Eine vielversprechende kuriose Spezialität erwartet die mutigen Reisenden in Sachsen-Anhalt, genauer gesagt in Zeitz. Dort wird der „lebendigste Käse der Welt“, der Würchwitzer Milbenkäse, hergestellt. Bei dessen Verzehr leben die Milben noch im würzigen Käse und werden mitgegessen. Während dies gesundheitlich unbedenklich ist, lässt sich sagen, dass dies sicherlich nichts für Vegetarier ist. Eventuell könnte ein Zug zum Milben-Contest in Sachsen-Anhalt, ähnlich dem Käsezug in der Schweiz, reiselustige Besucher aus aller Welt anlocken.