In einer unerwarteten Wendung nach seinem Sieg im Achtelfinale der Australian Open hat Novak Djokovic ein Interview mit der Tennislegende Jim Courier abgelehnt. Der serbische Tennisstar bezog sich auf beleidigende Bemerkungen eines Journalisten des Senders Channel 9, Tony Jones, der Djokovic während einer Liveübertragung öffentlich als „überbewertet“ und ein „Auslaufmodell“ bezeichnete. Djokovic siegte mit 6:3, 6:4, 7:6 (7:4) gegen Jiri Lehecka und erklärte daraufhin in einer Pressekonferenz, dass er für den offizielle Sender nicht mehr zur Verfügung stehen wolle, da er sich und seine Fans respektlos behandelt fühle. Welt berichtet, dass Djokovic den Tennisplatz nach seiner kurzen Ansprache an die Zuschauer mit der Bitte verließ, dass Channel 9 die Angelegenheit selbst klären solle.

Die Situation kam für Djokovic als unangenehm, da er betonte, keinerlei Vorurteile gegen Jim Courier oder die australische Öffentlichkeit zu hegen. Während des Versuchs, ihm das Mikrofon für das Interview zu geben, lenkte Djokovic die Aufmerksamkeit auf die Unterstützung seiner Fans. Diese reagierten mit Buhrufen auf die Ablehnung des Interviews, was die Spannung noch verstärkte. Djokovic äußerte, dass er die Konsequenzen seines Boykotts bereit sei zu akzeptieren und mit Turnier-Direktor Craig Tiley über die Situation gesprochen habe.

Boykott und öffentliche Reaktion

In der anschließenden Pressekonferenz bestätigte Djokovic seine Entscheidung, Channel 9 zu boykottieren. Er sprach insbesondere die Bemerkungen des Moderators Tony Jones an, der die Gesänge seiner serbischen Fans als „Novak, he’s overrated“ und „Novak’s a has-been“ übersetzte. Dieser offene Spott über die Fans bereitete Djokovic große Sorge und Missgunst, da es seiner Meinung nach an der Zeit sei, dass solche Äußerungen nicht unkommentiert bleiben sollten. Djokovic gab zu, dass es für ihn nicht der passende Moment war, den Fans seinen Boykott zu erklären, weshalb er die Pressekonferenz als Möglichkeit nutzte, um seine Gedanken klarzustellen. Tennis World U.S.A. berichtet, dass Djokovic seine Abneigung gegen Channel 9 erneut bekräftigte und auf die Notwendigkeit einer Entschuldigung von Seiten des Senders hinwies.

Obwohl Djokovic sich in den letzten Jahren kontroversen Diskussionen ausgesetzt sah, bleibt sein Engagement für seine Wurzeln und die Verbindung zwischen den Nationen ein zentraler Punkt in seinem Leben. In einem Interview äußerte Djokovic den Wunsch, kulturelle und historische Gemeinsamkeiten zwischen Ländern wie Serbien und Kroatien herauszustellen. Er sieht eine Möglichkeit, dass durch das Bewusstsein über gemeinsame Wurzeln, Menschen näher zusammenrücken könnten, auch wenn eine politische Einheit unrealistisch scheint. GQ berichtet, dass Djokovic eine Botschaft des Friedens und der Zusammengehörigkeit propagiert und bereits bei früheren Gelegenheiten für die Unterstützung beider Nationen während der Fußball-Weltmeisterschaft kritisiert wurde.

Novak Djokovic steht nun vor der Herausforderung, sein Viertelfinalmatch gegen den Spanier Carlos Alcaraz am Dienstag zu bestreiten, während die Öffentlichkeit und die Medien weiterhin auf seinen Boykott und die von ihm geforderten Veränderungen achten.