In Kroatien sorgt eine Herde von über hundert freilaufenden Pferden für erhebliche Probleme in der Region Lika. Die Tiere, die einem lokalen Züchter gehören, haben sich seit Wochen in einem Dorf nahe Senj umhergetrieben, nachdem sie aus ihrer umzäunten Weide ausgebrochen sind. Laut fr.de stellen diese Pferde eine Bedrohung für die Anwohner dar, da sie oftmals Zäune durchbrechen und Schäden an den Feldern, Wiesen sowie Obstgärten verursachen.

Ein betroffener Pferdezüchter, dessen eigenes Grundstück stark beeinträchtigt wurde, fordert die Regierung um Hilfe, da er seine Tiere nicht mehr im Freien halten kann. Der örtliche Zuchtverband sowie der Bürgermeister von Senj zeigen sich in dieser Angelegenheit hilflos und schieben die Verantwortung auf andere. Ein Gastronom in der Region sah sich gezwungen, seine Terrasse zu schließen, um den mit dem Chaos verbundenen Gefahren zu entgehen.

Auswirkungen auf die Gemeinschaft

Die Pferdeherde, die täglich unbeaufsichtigt durch das Dorf wandert, gefährdet nicht nur das Eigentum der Anwohner, sondern auch deren Sicherheit, da die Tiere regelmäßig die anliegende Nationalstraße überqueren. Darüber hinaus wird berichtet, dass die freilaufenden Tiere auch auf dem örtlichen Friedhof umherstreifen und Kot hinterlassen, was für die Trauernden als äußerst unangenehm empfunden wird. Diese Situation hat sowohl Anwohner als auch Pferdebesitzer dazu veranlasst, um Unterstützung zu bitten und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Dennoch bleibt die Lage angespannt und ungelöst, da keiner der Beteiligten bereit ist, die Verantwortung zu übernehmen, wie pferde.de berichtet.

Nach Angaben einiger Anwohner haben verschiedene Institutionen, darunter der Verband der kroatischen Kaltblüter-Züchter, ihre Hilflosigkeit gegenüber der Situation zum Ausdruck gebracht. Trotz wiederholter Versuche der Bewohner, mit den Pferdebesitzern zu sprechen, blieb der Dialog erfolglos.

Rechtliche Aspekte und mögliche Lösungen

Der Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium erklärte, dass es zwar gesetzliche Vorgaben für Tierheime gibt, der Besitzer jedoch nicht für die Schäden verantwortlich gemacht werden kann. Geschädigte Anwohner haben die Möglichkeit, ihre Ansprüche auf Entschädigung auf Grundlage des Eigentumsrechts durch ein Gerichtsverfahren geltend zu machen. Diese rechtlichen Rahmenbedingungen könnten den betroffenen Einwohnern helfen, eine Lösung für die Schwierigkeiten zu finden, die durch die unkontrollierte Herde entstanden sind.

Kroatien profitiert zwar von einer artenreichen Tierwelt und zieht jährlich viele Touristen an, jedoch zeigt der aktuelle Vorfall, wie wichtig ein verantwortungsbewusster Umgang mit Tieren und deren Haltung in der Nähe von Wohngebieten ist. Die Situation in der Region Lika könnte als schmerzhaftes Beispiel für notwendige Reformen im Tierschutz und in der Tierhaltung in Kroatien dienen, wie auch auf kroati.de zu entnehmen ist.