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Der vergessene Bischofspalast: Archäologische Sensation in Merseburg

Auf dem Merseburger Domhügel in Sachsen-Anhalt wurde der erste Bischofspalast aus dem 11. Jahrhundert entdeckt. Der Palast wurde zur Zeit der zweiten Weihe des Merseburger Doms im Jahr 1042 durch Bischof Hunold errichtet. Die archäologischen Untersuchungen des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie konnten die Reste eines kellerartigen Untergeschosses eines saalartigen Gebäudes nachweisen. Dieses Gebäude diente repräsentativen Zwecken und war etwa 20 mal 10 Meter groß.

Die Datierung des Bauwerks in die Amtszeit von Bischof Hunold zwischen 1036 und 1050 identifiziert es als den ersten Bischofspalast des Bistums Merseburg. Der Palast wurde zeitgleich mit der zweiten Weihe des Doms errichtet und spiegelt das Selbstbewusstsein des Bistums wider. Die Martinikurie, wo der Palast entdeckt wurde, befindet sich am prominentesten Punkt des Domhügels zwischen Peterskloster und Martinikurie.

Der Domhügel in Merseburg ist ein jahrtausendealter befestigter Siedlungsplatz und war bereits in karolingischer Zeit von Bedeutung. Die Wallanlage, die den gesamten Domhügel umgab, wurde bis ins Mittelalter genutzt und gestaltet. Die archäologischen Ausgrabungen in der Martinikurie zeigen, dass sowohl sie als auch ihr Vorgängerbau auf der alten Wallanlage errichtet wurden.

Die Entdeckung des Bischofspalastes ist von großer historischer Bedeutung und ermöglicht Einblicke in die Architektur und Repräsentation im 11. Jahrhundert. Die gute Zusammenarbeit zwischen Fachbehörden, Archäologen und dem Bauherrn ermöglichte diese wichtige Entdeckung. Die Sanierung und Umbau der Martinikurie wird durch Mittel der Bundesrepublik Deutschland, des Landes Sachsen-Anhalt und der Stadt Merseburg gefördert, was die Bedeutung der Erhaltung historischer Stätten unterstreicht.

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