Der selbst ernannte „König von Deutschland“: Hinter Gittern oder Sonnentage im Eigentum

Peter Fitzek, der sich selbst als „König von Deutschland“ bezeichnet, hätte laut dem Staatsanwalt in diesem Sommer im Gefängnis landen sollen. Doch stattdessen besitzt er nun neben drei Schlössern auch einen eigenen Badesee mit Campingplatz in Sachsen-Anhalt, wo er die Sonnentage genießt. Der gelernte Koch und Kampfsport-Lehrer gründete 2012 das Fantasie-Staat „Königreich Deutschland“ und wurde von seinen Anhängern als „König“ inthronisiert. Er geriet mehrmals mit dem Gesetz in Konflikt und verbrachte fast zwei Jahre in Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt Halle.

Im Juli 2023 wurde Fitzek zu einer Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt, nachdem er eine Mitarbeiterin des Landratsamtes Wittenberg angegriffen und zwei Bundeswehr-Soldaten beleidigt haben soll. Das Urteil wurde jedoch nicht rechtskräftig, da Fitzek in Berufung ging. Das Landgericht Dessau plante eine Neuauflage des Verfahrens, aber der Berufungsrichter erkrankte, und Fitzek bleibt vorerst auf freiem Fuß.

Fitzek ist einer der prominentesten Vertreter der Reichsbürgerszene und gibt eigene Ausweise, Pässe und sogar Fantasie-Währungen für sich und seine „Untertanen“ heraus. Sein Geschäft floriert, da er mit echtem Geld immer neue Anwesen erwirbt. Sein neuester Erwerb ist der Schachtsee Wolmirsleben in der Magdeburger Börde inklusive eines Campingplatzes. Joachim Nöske, der ehemalige Betreiber, übergab das Gelände an Fitzek aufgrund von anhaltenden Streitigkeiten mit den Behörden. Nöske meldete sein Gewerbe ab, und das Gelände wurde zu seinem Privatgrundstück.

Es bleibt abzuwarten, wie lange Fitzek den Schachtsee nutzen kann, da der erkrankte Berufungsrichter wieder im Dienst ist, und das Landgericht Dessau bereits neue Verhandlungstermine prüft. Fitzek scheint seine Reichsbürger-Bewegung weiter voranzutreiben und seine Immobilien-Imperium in Sachsen-Anhalt auszubauen.

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