Die aktuellen Preispläne der deutschen Unternehmen deuten darauf hin, dass die Inflation vorerst nicht weiter zurückgehen wird. Laut dem monatlich vom Münchner Ifo-Institut erhobenen Index der Preiserwartungen stieg dieser im April leicht an. „In den kommenden Monaten dürfte die Inflation erst einmal nicht weiter zurückgehen und bei knapp über zwei Prozent verharren“, so die Erwartungen der Wirtschaftsforscher, angeführt von Ifo-Experte Sascha Möhrle.
Vor einem Monat waren die Preiserwartungen auf den niedrigsten Stand seit 2021 gefallen, was dazu führte, dass Konjunkturchef Timo Wollmershäuser prognostizierte, dass die Inflation im Sommer unter die Zwei-Prozent-Marke sinken würde. Doch die aktuellen Zahlen zeigen nun eine gewisse Skepsis beim Ifo-Institut.
In den konsumnahen Bereichen sind steigende Preiserwartungen zu verzeichnen, insbesondere in der Gastronomie, im Einzelhandel mit Spielwaren und bei Drogerieartikeln. Bei Lebensmitteln planen jedoch deutlich weniger Unternehmen Preiserhöhungen. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Hotelbesitzern und Reiseveranstaltern.
Im Gegensatz dazu stehen überwiegend sinkende Preise im Bauhauptgewerbe an, während in der Industrie der Index nur minimal gesunken ist. Der Preiserwartungsindex wird auf Grundlage der Unternehmen berechnet, die Preiserhöhungen oder Senkungen planen. Werte über 0 zeigen an, dass mehr Unternehmen Preiserhöhungen anstreben. Theoretisch sind Werte von minus 100 bis plus 100 möglich.
Die Entwicklung der Verbraucherpreise im April wurde vom Statistischen Bundesamt anhand vorläufiger Zahlen bekannt gegeben. Die Auswirkungen dieser Preistrends auf die Wirtschaft und Verbraucher bleiben daher abzuwarten.
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