In der Gemeinde Gutenborn droht eine drastische Erhöhung der Friedhofsgebühren, die in der letzten Sitzung des Gemeinderats vorläufig ausgesetzt wurde. Laut der Berechnung der Verwaltung könnte der Preis für ein Einzelgrab auf den Friedhöfen in Golben, Lonzig und Schellbach von derzeit 862 Euro auf 1.687 Euro steigen. Für eine Doppel-Wahlgrabstätte sind dann 5.059 Euro statt der bisher 1.740 Euro fällig, und Grabstätten für zwei Urnen würden künftig 1.855 Euro kosten, zuvor lagen diese bei 775 Euro. Wie mz.de berichtete, sind die Erhöhungen notwendig, um die hohen Kosten der Gemeinde angesichts niedriger Beerdigungszahlen zu decken. In den letzten drei Jahren fanden nur zwölf Beisetzungen statt, während derzeit 273 Plätze belegt sind.
Hintergrund der Erhöhungen
Der Gemeinderat plant, die Gebührensatzung zu überarbeiten und will jeden Posten in einer internen Arbeitsberatung besprechen. Ralf Steinbach und Steffen Kühn (CDU) haben eine pauschale Erhöhung um 25 Prozent vorgeschlagen. Die aktuelle Friedhofssatzung bleibt weitestgehend unverändert, jedoch wurden die Ruhezeiten für Einzel- und Urnenreihengräber angepasst. Träger der Kosten sind in der Regel die Gemeinden, was auch in anderen Bereichen wie den Entwässerungssatzungen problematisch sein kann. Ein Beispiel zeigt, dass Eigentümer in Hessen für die Erneuerung von Hausanschlüssen aufkommen müssen, deren Kosten teils über 7.500 Euro betragen können, was zu rechtlichen Auseinandersetzungen führt, wie anwalt.de berichtet. Die Rechtsgrundlagen sind komplex, und zahlreiche Angriffspunkte gegen Kostenbescheide existieren, die Grundstückseigentümer zur Zahlung verpflichten.
Während die Erhöhung der Friedhofsgebühren in Gutenborn umstritten ist, zeigt der Fall aus Hessen, wie wichtig Transparenz und technische Notwendigkeiten bei der Kostenzuordnung sind. Fehlerhafte Informationen oder unklare Rücklagen können zu Konflikten zwischen Gemeinden und Eigentümern führen, wodurch die rechtliche Grundlage der Gebühren umso bedeutender wird.
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