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Dynamik der Sprachentwicklung im Ripuarischen: Einblicke in die Dialektlandschaft des Rheinlands und der Eifel

Das Ripuarische, ein integraler Bestandteil der Dialektlandschaft des Rheinlands bis weit in die Eifel, stand kürzlich im Mittelpunkt eines Vortrags im Kulturhof Velbrück in Metternich. Der Fokus lag darauf, dass obwohl man viel erforschen kann, die Dynamik der Sprachentwicklung stets einen Schritt voraus ist. Um diesen Reichtum an sprachlicher Vielfalt zu bewahren, hat das Sprachenteam des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte ein Sprachportal erstellt, das Dialektausdrücke aus der Region in das Hochdeutsche übersetzt.

In einem lebhaften Vortrag in Metternich wurde untersucht, was Dialekte sind und welche Bedeutung die Ripuarischen Dialekte im „Rheinischen Fächer“ haben. Diese regionalen, aber sich überschneidenden Sprachgemeinschaften zwischen dem Rheinland und der Eifel sind durch ihre einzigartigen Merkmale gekennzeichnet und befinden sich in einem ständigen Wandel. Trotzdem wurden Dialekte nie allgemein verstanden und das Hochdeutsche erlangte seit der Zeit von Martin Luther und dem Aufkommen des Buchdrucks eine immer wichtigere und verbindliche Bedeutung.

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Eine interessante Besonderheit wurde in Zülpich von Johann Arnold Georg Wenker festgehalten, der zwischen 1877 und 1887 sprachliche Besonderheiten durch einen Fragebogen sammelte und damit den ersten Sprachatlas einer Dialektlandschaft erstellte. Viele der damals erfassten sprachlichen Eigenheiten sind heute nicht mehr gebräuchlich oder gelten als veraltet, wie beispielsweise die Abwandlung von Wörtern wie „immer“ zu „emmer“ oder „böse“ zu „kott“.

In der abschließenden Diskussion wurde betont, dass Dialekte und Regiolekte nach wie vor lebendig sind, insbesondere im Kreis Euskirchen, wo eine selbstbewusste Zweisprachigkeit herrscht. Unter den älteren Zuhörern im Kulturhof war noch die Erinnerung daran präsent, dass Dialekt als Zeichen von Unbildung galt. Heutzutage wird jedoch eine selbstbewusste Zweisprachigkeit in der Sprachgemeinschaft positiv angesehen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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