Die Arbeitszufriedenheit der Beschäftigten in Sachsen-Anhalt hat in den letzten zehn Jahren signifikant zugenommen, wie aus einem Indexmodell des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) hervorgeht. Der Wert stieg von 56 auf 63 Punkte und liegt damit nur knapp unter dem Westdeutschlands. Laut einer Studie, die vom Landesarbeitsministerium finanziert wurde und 900 lokale Arbeitnehmer umfasste, fühlen sich nun 51 Prozent angemessen bezahlt im Vergleich zu nur 39 Prozent vor einem Jahrzehnt.
Die Gehaltsentwicklung in tarifgebundenen Betrieben hat es den Beschäftigten ermöglicht, besser mit den westdeutschen Standards Schritt zu halten. Dies hat zu einer positiven Resonanz geführt, auch wenn Fragen zur Einkommenshöhe, RV und Gesundheitsvorsorge nach wie vor kritisch bewertet werden. Dennoch spiegelt die hohe Identifikation mit der Arbeit und dem Arbeitgeber eine positive Arbeitsatmosphäre wider.
Verbesserungen in Bezug auf Arbeitszeiten und körperliche Entlastung wurden ebenfalls festgestellt. Weniger Beschäftigte klagen über exzessive körperliche Anstrengungen und ungünstige Arbeitszeiten im Vergleich zu vor einem Jahrzehnt. Dennoch bleibt Zeitdruck die Hauptbelastung für die Arbeitnehmer. Der DGB betrachtet den Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt als Wendepunkt und hebt hervor, dass die Ära der Arbeitsplatzangst vorbei ist.
Landesarbeitsministerin Petra Grimm-Benne fordert eine Erhöhung des Mindestlohns auf 14 Euro, um eine solide Grundlage für zukünftige Rentenzahlungen zu schaffen und den Staat langfristig vor Sozialausgaben zu entlasten. Gegenwärtig liegt der Mindestlohn bei 12,41 Euro und wird ab Januar 2025 auf 12,82 Euro angehoben. Der Appell an die Arbeitnehmer, sich einer Gewerkschaft anzuschließen und aktiv für angemessene Löhne einzutreten, wurde von DGB-Landeschefin Susanne Wiedemeyer unterstützt.