Die Arbeitsministerin von Sachsen-Anhalt, Petra Grimm-Benne (SPD), hat Unternehmen im Land aufgefordert, vor allem in den Pflegeberufen bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen, da dort hauptsächlich Frauen aus gesundheitlichen Gründen früher in Rente gehen. Laut Grimm-Benne haben knapp die Hälfte der Beschäftigten im Land keinen Tarifvertrag. Sebastian Schenk wies darauf hin, dass es insbesondere für kleinere Unternehmen schwierig sei, sich um die Gesundheitsbelange ihrer Mitarbeiter zu kümmern. Große Betriebe hätten bereits Maßnahmen ergriffen, um die Gesundheit am Arbeitsplatz zu fördern. Das Problem bestehe jedoch darin, dass immer mehr Arbeit liegen bleibe, da viele Stellen unbesetzt seien. Schenk schlug vor, steuerliche Anreize einzuführen, damit Rentner möglicherweise länger arbeiten könnten, indem sie beispielsweise keine Lohnsteuer zahlen müssten.
Laut einer Studie glauben nur etwa 50 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Sachsen-Anhalt, dass sie ihren derzeitigen Beruf bis zur Rente ausüben können. Viele Menschen im Land üben körperlich anspruchsvolle Tätigkeiten aus, aber erhalten nur eine geringe Unterstützung für ihre Gesundheit am Arbeitsplatz. Die Studie basierte auf Befragungen von insgesamt 900 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Sachsen-Anhalt.
Die Angst der Arbeitnehmer um ihre Rente ist in Sachsen-Anhalt somit spürbar, insbesondere aufgrund der gesundheitlichen Belastung vieler Berufe und dem Mangel an Unterstützung seitens der Unternehmen. Es wird deutlich, dass Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern und Anreize für Rentner zu schaffen, länger im Berufsleben zu bleiben. Die Diskussion um die Zukunft der Rente und die Arbeitsfähigkeit bis zum Rentenalter bleibt somit ein zentrales Thema in Sachsen-Anhalt.