KulturReisenSachsen-Anhalt

Anstieg von Solaranlagen auf Denkmälern in Sachsen-Anhalt

Der unerwartete Anstieg: Immer mehr Solaranlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden in Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt nimmt die Anzahl der Solaranlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden stetig zu. Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine verzeichnen die Behörden eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Anträgen von Bürgern, die sich mittels Solarstrom selbst versorgen möchten. Ob ein direkter Zusammenhang zwischen dem Krieg in der Ukraine und dem Anstieg der Anträge besteht, ist jedoch nicht eindeutig feststellbar.

Die Landesregierung gab bekannt, dass die Anzahl der Genehmigungen für Photovoltaik- und Solarthermieanlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden in den letzten vier Jahren signifikant gestiegen ist. Im Jahr 2020 wurden lediglich 73 Anträge gestellt, während es drei Jahre später bereits über 400 Anträge waren – ein Anstieg um mehr als 500 Prozent. Insbesondere die Landkreise Harz, Wittenberg und der Saalekreis verzeichnen die meisten Anträge für Solaranlagen auf Kulturdenkmälern.

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Der Trend zu Solaranlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden setzt sich auch im Jahr 2024 fort. Im ersten Quartal wurden bereits so viele Anträge gestellt wie im gesamten Jahr 2020. Die überwiegende Mehrheit der Anträge in den letzten vier Jahren wurde von den Denkmalschutzbehörden genehmigt, da die Ablehnungsquote sehr gering ist. Dies ist teilweise auf einen Runderlass der Staatskanzlei und des Ministeriums für Kultur zurückzuführen, der bestimmte, dass Solaranlagen nur abgelehnt werden dürfen, wenn erhebliche Substanzschäden an den Kulturdenkmälern zu erwarten sind. Eine Ablehnung aufgrund ästhetischer Gründe ist nicht mehr gestattet.

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Lebt in Albersdorf und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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