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Solaranlagen auf Denkmälern nehmen sprunghaft zu: Warum immer mehr Bürger auf erneuerbare Energien setzen

Der solare Wandel: Historische Denkmäler als neue Energiequelle

In Sachsen-Anhalt gibt es einen deutlichen Anstieg von Solaranlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden. Im ersten Quartal dieses Jahres haben die unteren Denkmalschutzbehörden bereits 70 solcher Anlagen genehmigt, was in etwa der Gesamtzahl für das Jahr 2020 entspricht. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 365 Anträge genehmigt, während nur 36 abgelehnt wurden. Die meisten Anträge stammen von Privatpersonen.

Neue Regelungen der Landesverwaltung haben der Energiewende Vorrang vor dem Denkmalschutz eingeräumt. Laut einem Erlass der Staatskanzlei und des Kulturministeriums müssen Solaranlagen an oder auf Kulturdenkmalen „regelmäßig“ genehmigt werden. Eine Ablehnung aufgrund einer Beeinträchtigung des Erscheinungsbildes des Gebäudes reicht nicht mehr aus. Diese Regelung hat dazu geführt, dass immer mehr Solaranlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden installiert werden.

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Der sprunghafte Anstieg der Anträge und Genehmigungen begann bereits 2022, im ersten Jahr des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Viele Menschen streben seitdem nach Unabhängigkeit in der Energieversorgung. Dieser Trend wurde auch durch einen Erlass des Landes im Oktober 2022 verstärkt. Politiker wie Cornelia Lüddemann von den Grünen sehen diese Entwicklungen positiv und betonen die Bedeutung erneuerbarer Energien.

Die Gemeinde Oranienbaum-Wörlitz hat bereits vor den neuen Regelungen detaillierte Vorgaben für die Errichtung von Solaranlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden erarbeitet. Dadurch konnte die Anzahl abgelehnter Anträge deutlich reduziert werden. Bürgermeister Maik Strömer betont die Notwendigkeit, zwischen dem Bedarf an erneuerbaren Energien und dem Denkmalschutz einen Ausgleich zu schaffen. Es sei wichtig, nicht den Eindruck zu erwecken, in einem Museum zu leben, sondern Veränderungen zugunsten der Nachhaltigkeit zu ermöglichen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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