Häusliche Gewalt in Sachsen-Anhalt hat besorgniserregende Ausmaße erreicht, wie aus aktuellen Zahlen des Landeskriminalamts hervorgeht. Im Jahr 2023 wurden knapp 8000 Fälle von häuslicher Gewalt registriert, was einem Anstieg von rund 30 Prozent im Vergleich zu den letzten fünf Jahren entspricht. Das bedeutet, dass durchschnittlich jede Stunde ein neuer Fall von Gewalt in der Familie oder Partnerschaft auftritt.
Die erfassten Delikte umfassen schwerwiegende Straftaten wie Körperverletzungen, Tötungsdelikte, Erpressungen, Bedrohungen und Stalking. Besonders alarmierend ist, dass der Großteil dieser Gewalttaten in Partnerschaften stattgefunden hat. Von den 5600 Delikten waren drei von vier Tatverdächtigen männlich.
Neben den Gewalttaten in Partnerschaften gab es auch 2400 Fälle von Gewalt in der Familie, die auch Kinder und Angehörige betrafen. Bei rund 72 Prozent der Verdächtigen handelte es sich um Männer, wobei in etwa 18 Prozent der Fälle Alkohol im Spiel war. Diese Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit, Maßnahmen zur Prävention und Intervention von häuslicher Gewalt zu verstärken, um Opfern zu schützen und Täter zur Rechenschaft zu ziehen.
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