In der Nacht zu Freitag, dem 21. Februar 2025, kam es zu einem gravierenden Sabotageakt an der Baustelle des Eiskanals in Cortina d’Ampezzo. Unbekannte Personen lösten ein großes Kühlrohr, das eine Straße blockierte und den Zugang zur Baustelle erheblich erschwerte. Diese Vorfälle stellen nicht nur eine ernste Sicherheitsbedrohung dar, sondern könnten auch den Zeitplan für das Großprojekt gefährden, das für die Olympischen Winterspiele 2026 von zentraler Bedeutung ist. Die Baukosten des Eiskanals belaufen sich auf rund 82 Millionen Euro, und die italienischen Behörden zeigen sich alarmiert über die jüngsten Geschehnisse.
Das italienische Infrastrukturministerium hat den Vorfall als „beunruhigend“ und „ernst“ eingestuft. Infrastrukturminister Matteo Salvini betonte, dass der Staat sich nicht einschüchtern lassen werde. Hintergrund dieser Besorgnis sind die bereits geäußerten Zweifel des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hinsichtlich der rechtzeitigen Fertigstellung des Projekts. Eine Inspektion des IOC wurde für den kommenden Montag angesetzt, um den Baufortschritt zu überprüfen.
Gründe für den Widerstand
Der Eiskanal ist Teil eines umstrittenen Bauvorhabens, das bereits seit einiger Zeit in der Kritik steht. Das IOC hat Bedenken geäußert, dass die neue Bahn die Nachhaltigkeitsziele der Spiele gefährden könnte. Alternative Austragungsorte in der Schweiz, Österreich und Deutschland waren im Gespräch, aber Italien besteht darauf, alle Wettkämpfe im eigenen Land zu halten. Einige Stimmen aus der Politik und Öffentlichkeit stellen zudem Fragen zu den Umweltauswirkungen des Projekts und der knappen Zeit bis zu den Winterspielen.
Die Geschehnisse an der Baustelle kosten nicht nur Zeit, sondern auch Vertrauen. Bei Nichteinhaltung der Fristen droht eine Verlegung der Wettbewerbe im Bob, Rodeln und Skeleton nach Lake Placid in den USA. Dies wäre eine erhebliche Abkehr von der ursprünglichen Planung, die Wettbewerbe im eigenen Land abzuhalten. Die italienische Regierung, einschließlich Sportminister Andrea Abodi, verteidigt jedoch die Entscheidung zum Wiederaufbau der Eugenio-Monti-Bahn, die für die Spiele vorgesehen ist.
Die Situation in Cortina d’Ampezzo wird weiterhin genau beobachtet; das internationale Interesse ist groß. Die kommenden Tage könnten entscheidend dafür sein, ob Italien in der Lage ist, die Herausforderungen zu bewältigen und die Olympischen Winterspiele 2026 im eigenen Land erfolgreich auszutragen.
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