Saarland

Wohneigentum im Saarland: Leerstand und Maßnahmen zur Umnutzung

Das Saarland weist im Jahr 2022 mit etwa 60 Prozent die höchste Wohneigentumsquote aller deutschen Bundesländer auf. Trotz der hohen Nachfrage nach Wohnraum stehen jedoch einige Immobilien bewusst leer, wobei das Saarland über dem Bundesschnitt liegt. Im Jahr 2022 stand fast jede 25. Wohnung im Saarland leer, was vier Prozent aller Wohnungen entspricht. Besonders der Landkreis Neunkirchen sticht mit einer Leerstandsquote von sieben Prozent hervor. Die Gründe für bewussten Leerstand sind vielfältig und reichen von Wegzug über negative Erfahrungen mit Mietern bis hin zu teuren Renovierungskosten, die Eigentümer nicht tragen können.

Um gegen Leerstand vorzugehen, haben einige Städte Maßnahmen ergriffen. In Landau wurde beispielsweise eine Satzung gegen Zweckentfremdung eingeführt, die Vermietern Strafen auferlegt, wenn ihre Wohnung länger als ein halbes Jahr leer steht. Im Saarland haben Städte und Gemeinden bisher noch keine vergleichbaren Maßnahmen ergriffen. Leerstandssteuern oder ähnliche Instrumente werden von den Kreisstädten als nicht sinnvolle Lösung angesehen. Die Umnutzung von bestehenden Gebäuden, insbesondere Gewerbegebäuden, wird hingegen von einigen Kommunen im Saarland als Möglichkeit zur Bekämpfung des Wohnungsmangels genutzt. Dabei werden beispielsweise leerstehende Büros zu Wohnungen umgebaut oder bestehende Gebäude aufgestockt.

Die Umnutzung von Gebäuden bietet verschiedene Vorteile. Sie ermöglicht es, Leerstand zu nutzen und Flächen wieder zu beleben. Zudem ist der Umbau bestehender Gebäude kostengünstiger und nachhaltiger als der Neubau von Immobilien. Einige Städte, wie St. Wendel und Merzig, gewähren Hausbesitzern in bestimmten Bereichen Steuervorteile, wenn sie Gewerbeflächen in Wohnungen umwandeln. Ein Beispiel ist Neunkirchen, wo bereits Aufstockungen und Umnutzungen von Geschäften zu Wohnflächen erfolgreich umgesetzt wurden. Die Stadt Saarbrücken unterstützt ebenfalls die Aufstockung, um bereits versiegelte Flächen effizienter zu nutzen und weitere Wohnmöglichkeiten zu schaffen.

Um nachhaltige Impulse für den Wohnungsbau zu setzen, betonen die Städte die Notwendigkeit von Förderungen durch Land und Bund. Ohne solche Unterstützung könnten keine langfristigen Lösungen für den Wohnungsmangel geschaffen werden. Die Stadt Homburg äußerte hingegen Bedenken, dass eine weitere Umnutzung im Stadtgebiet aufgrund fast vollständig ausgereizter Baurechte kaum möglich sei. Insgesamt zeigt sich, dass die Umnutzung von Gebäuden eine effektive Maßnahme gegen Leerstand und Wohnungsmangel darstellt, wenn sie durch unterstützende Förderungen ermöglicht wird.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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