Am 9. Juni finden im Saarland Wahlen statt, bei denen 23 neue Bürgermeister, Oberbürgermeister und Landräte gewählt werden. Gleichzeitig stehen neben den Europa-Wahlen auch die Kommunalwahlen auf dem Programm. Oberbürgermeister-Wahlen werden unter anderem in Saarlouis, Homburg und Völklingen abgehalten. Die Landräte in den Kreisen St. Wendel, Neunkirchen und im Saarpfalz-Kreis werden ebenfalls gewählt, ebenso wie ein neuer Regionalverbandsdirektor in Saarbrücken – alle für eine Amtszeit von zehn Jahren.
Die Bürger des Saarlandes haben die Möglichkeit, in knapp vier Wochen auch über die Zusammensetzung der Regionalversammlung, der fünf Kreistage und der insgesamt 52 Stadt- und Gemeinderäte sowie 316 Ortsräte zu entscheiden. Bei der Europa-Wahl stehen auf dem Stimmzettel 34 Parteien zur Auswahl, wobei die Saarbrückerin Manuela Ripa (48) die einzige Abgeordnete des Saarlandes für die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) im Europäischen Parlament ist.
Die bevorstehenden Wahlen dienen auch als Stimmungs-Barometer für die saarländischen Parteien. Bei den letzten Kreistagswahlen im Jahr 2019 erreichte die CDU 34 Prozent, gefolgt von der SPD mit 30 Prozent. Die Grünen erzielten 12,6 Prozent, die AfD 8,6 Prozent und die Linke 7,5 Prozent. Auffällige Gewinne verzeichneten die Grünen mit einem Plus von 6,5 Prozent und die AfD mit einem Zuwachs von 3,2 Prozent. Sowohl die SPD als auch die CDU mussten Verluste von jeweils über vier Prozent hinnehmen.
Besonders für die CDU wird der 9. Juni eine Gelegenheit sein zu zeigen, dass sie nach der schmerzhaften Niederlage bei der Landtagswahl 2022 auch auf kommunaler Ebene erfolgreich sein kann. Bei der Landtagswahl holte die SPD mit 43,5 Prozent die klare Mehrheit, während die CDU nur 28,5 Prozent erreichte und die Oppositionsrolle im Landtag übernehmen musste.