Kriminalität und JustizPolitikSaarbrückenWetter und Natur

Massiver Regen verursacht Überflutungen und Feuerwehreinsätze in Deutschland

Unerwartete Folgen: Wie das Hochwasser das Saarland überraschte und für Chaos sorgte.

Dauerregen hat vor allem im Westen und Südwesten Deutschlands für steigende Wasserstände in Flüssen und zahlreiche Feuerwehreinsätze gesorgt. Auch auf der französischen Seite der Grenze liefen Keller voll und wurden Straßen gesperrt. Über 100 Liter Regen pro Quadratmeter in nicht einmal 24 Stunden – diese Mengen hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Freitag an vielen Messstellen registriert. Eine DWD-Meteorologin sprach von massivem Regen, für den die Flüsse und die Infrastruktur nicht ausgerichtet seien. Die schauerartig verstärkten Niederschläge ließen voraussichtlich in den folgenden Stunden nach, sagte die Meteorologin am Freitagabend.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat einen für Samstag geplanten Wahlkampfauftritt abgesagt. Stattdessen will er sich im Saarland gemeinsam mit Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) ein Bild von der Lage vor Ort machen. Angesichts der starken Regenfälle rief die Stadt Saarbrücken am Nachmittag eine Großschadenslage aus. Es komme gebietsweise zu Überflutungen, teilte die Stadt mit. Mehrere Gebäude im Stadtgebiet müssten evakuiert werden. Die betroffenen Menschen wurden aufgerufen, nur das Notwendigste mitzunehmen. Bürger sollten den Aufenthalt im Freien unbedingt vermeiden und überflutete oder gefährdete Abschnitte von Verkehrswegen meiden. Saar-Innenminister Reinhold Jost (SPD) bezeichnete die Katastrophenschutzlage im Saarland als sehr angespannt.

Inzidenztracker

„Es hört einfach nicht auf zu regnen“, sagte ein Sprecher des Landespolizeipräsidiums in Saarbrücken. Es habe über 300 Einsätze für die Polizei und mehr als 500 Einsätze für die Feuerwehr gegeben. Dabei gehe es um vollgelaufene Keller, umgefallene Bäume und überflutete Fahrbahnen. Verletzt wurde demnach aber niemand. Die Polizei wies darauf hin, dass mit Aquaplaning oder Überflutung auf allen Straßen zu rechnen sei. Wetterbedingt wurden zahlreiche Straßen im Saarland abgesperrt. Auch im Zug- und Busverkehr kam es zu starken Einschränkungen.

In Rheinland-Pfalz meldete die Hochwasservorhersagezentrale am Freitag vor allem im südlichen Teil des Landes stark ansteigende Wasserstände. An einzelnen Pegeln seien dort Wasserstände möglich, wie sie statistisch alle 100 Jahre vorkommen, hieß es weiter. Auch in Baden-Württemberg gab es örtlich Dauerregen und teils kräftige Gewitter. Das befürchtete Wetterchaos blieb in der Nacht zum Freitag aber aus. Es wurden zwar etwas mehr Verkehrsunfälle gezählt, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Es sei aber niemand ernsthaft verletzt worden oder gar ums Leben gekommen.

Im Einzelfall könne auch die Kanalisation überlastet sein. Straßen, Keller, Unterführungen und Tiefgaragen könnten unter Wasser gesetzt werden. In der französischen Grenzregion zu Deutschland traten kleine Flussläufe nach heftigen Regenfällen über die Ufer. Einzelne Autos wurden vom Wasser weggetrieben. Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin rief die Bewohner zu großer Vorsicht auf, für die Region sei die Warnstufe Rot verhängt worden. Am Pfingstwochenende steht Deutschland nach Einschätzung des DWD ein Mix aus teils regnerischem und teils sonnigem Wetter bevor. Am Samstag bleibt es in einem Streifen von der Eifel bis zur Lausitz stark bewölkt und regnerisch. Zunächst ist vor allem im Norden und Westen mit Gewittern zu rechnen, am späten Nachmittag und Abend auch aus den Alpen heraus.

Mit einem beeindruckenden Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist unser Redakteur und Journalist ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft. Als langjähriger Bewohner Deutschlands bringt er sowohl lokale als auch nationale Perspektiven in seine Artikel ein. Er hat sich auf Themen wie Politik, Gesellschaft und Kultur spezialisiert und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und gut recherchierten Berichte.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"