KulturSaarbrücken

Kontroverse Podiumsdiskussion über Kulturministerin Streichert-Clivot: Anatomie eines Vorfalles

Ein Skandal in der Kunstszene: Forderungen nach Transparenz und offener Diskussion

Die Künstlerin Candice Breitz machte bei der Podiumsdiskussion im Filmhaus in Saarbrücken deutlich, dass sie keinerlei Beweise für antisemitische Äußerungen vorgelegt habe, die zu der Absage ihrer Ausstellung geführt haben sollen. Die Kuratorin der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, Andrea Jahn, begründete die Absage mit angeblichen israelfeindlichen und antisemitischen Äußerungen Breitz‘ im vergangenen Jahr. Ein Chat-Verlauf zwischen der Künstlerin und der damaligen Vorständin Jahn, der vom SR veröffentlicht wurde, deutet darauf hin, dass Kulturministerin Christine Streichert-Clivot auf die Absage gedrängt haben könnte.

Breitz kritisierte Streichert-Clivot scharf und warf ihr vor, sich jeglichem Dialog verweigert und nicht einmal eine formale und begründete Absage an die Künstlerin geschickt zu haben. Sie zog sogar einen Vergleich zwischen der Kulturpolitik der Ministerin und der Nazi-Zeit, als jüdische Künstler ausgestellt wurden. Die Künstlerin forderte Streichert-Clivot auf, für Transparenz zu sorgen und sich einer öffentlichen Diskussion zu stellen, da dies ihrer Meinung nach zu den Pflichten einer Kulturministerin gehöre.

Die Veranstaltung, die von der Rosa-Luxemburg-Stiftung organisiert wurde, hatte zum Ziel, dass die Befürworter der Absage mit Breitz persönlich über die Vorwürfe und den Verlauf der Aktion diskutieren konnten. Dennoch entschieden sich sowohl Kulturministerin Streichert-Clivot als auch der Antisemitismus-Beauftragte des Landes, Roland Rixecker, und die Vorsitzende der Synagogen-Gemeinde Saar, Ricarda Kunger, gegen eine Teilnahme an der Podiumsdiskussion. Wenn über dieses Thema auch in den SR info-Nachrichten im Radio am 16.05.2024 berichtet wurde, ist die Diskussion um Transparenz in der Kulturpolitik von besonderem Interesse und wirft wichtige Fragen zu Meinungsfreiheit und Künstler*innenrechten auf.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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