Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB-Bezirk Rheinland-Pfalz-Saarland) hat heute den ersten Bericht über Mieten im Saarland vorgestellt. In diesem Bericht wird die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt in der Region beleuchtet. Laut dem DGB ist die Lage für Mieter:innen in den letzten Jahren schwieriger geworden, da es insbesondere an ausreichend günstigem Wohnraum mangelt, was auch an den Zahlen im Bericht deutlich wird.
Die Mieten im Saarland sind im Vergleich zu anderen Bundesländern stark angestiegen. Die Bewohner des Saarlandes müssen im Durchschnitt 30,1 Prozent ihres Einkommens für Mietzahlungen aufbringen, was über dem deutschen Durchschnitt von 27,8 Prozent liegt. Lediglich in den Bundesländern Bremen und Schleswig-Holstein ist die Belastung durch Mietkosten noch höher. Im Jahr 2022 betrug die durchschnittliche Miete ohne Nebenkosten 7,38 Euro pro Quadratmeter, was einem Anstieg von 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Besonders deutlich sind die Unterschiede in den Mietpreisen innerhalb des Saarlands. Die Spanne reicht von 6,15 Euro pro Quadratmeter in Neunkirchen bis zu 7,78 Euro pro Quadratmeter in der Hauptstadt Saarbrücken. Darüber hinaus gibt es im Saarland einen eklatanten Mangel an Sozialwohnungen. Während im Jahr 2005 noch etwa 5.000 Sozialwohnungen vorhanden waren, ist ihre Anzahl bis 2021 auf nur noch 637 gesunken. Eine Untersuchung des Pestel-Instituts ergab, dass damit lediglich 6 Prozent des tatsächlichen Bedarfs an Sozialwohnungen im Saarland gedeckt sind, was einem Defizit von über 13.000 Sozialwohnungen entspricht.
Der DGB appelliert an die Politik, dringend Maßnahmen zu ergreifen, um die Situation auf dem Wohnungsmarkt zu verbessern. Insbesondere wird das neue Gesetz zur Förderung von Wohnraum hervorgehoben, über das der Landtag erstmals beraten wird. Der DGB setzt sich dafür ein, dass Sozialwohnungen längerfristig erschwinglich bleiben, da bisher im Saarland nur eine Bindungsdauer von zehn Jahren besteht, im Gegensatz zu Rheinland-Pfalz, wo Sozialwohnungen je nach Förderprogramm für 20 bis 30 Jahre preisgebunden sind.