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Pflichtversicherung für Elementarschäden gefordert nach Hochwasser 2021

Inmitten der Erwartung starker Regenfälle in verschiedenen Teilen Deutschlands haben die Ministerpräsidentinnen der zuletzt von Unwetterereignissen betroffenen Bundesländer Rheinland-Pfalz und Saarland nachdrücklich die Notwendigkeit einer Pflichtversicherung für Elementarschäden für Hausbesitzer betont. Angesichts des Klimawandels sind nicht mehr ausschließlich Flussanrainer betroffen, sondern das Risiko besteht überall, erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Sie hob hervor, dass in einigen Regionen entweder gar keine Elementarschadenversicherung abgeschlossen werden kann oder nur zu exorbitanten Preisen. Daher sei es unabdingbar, die Folgekosten solidarisch über eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden zu verteilen, um Menschen vor dem finanziellen Ruin nach einer Naturkatastrophe zu bewahren.

Die Ministerpräsidentin des Saarlands, Anke Rehlinger, schloss sich diesen Forderungen an und unterstrich die dringende Notwendigkeit einer flächendeckenden Elementarversicherung in Deutschland. Verwiesen wurde auf das französische Modell als Beispiel für eine mögliche Umsetzung. Die jüngsten Starkregen und Überschwemmungen über die Pfingsttage hatten Regionen in Rheinland-Pfalz und Saarland getroffen, wobei deutsche Versicherer die Schäden auf rund 200 Millionen Euro schätzten. Eine Elementarschadenversicherung deckt Schäden an Gebäuden ab, die beispielsweise durch Starkregen, Hochwasser, Tornados oder Erdbeben entstehen können.

Die Debatte über eine mögliche Pflichtversicherung für Elementarschäden ist bereits seit einiger Zeit im Gange. Ein Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz forderte die Einführung einer bundesweiten Pflichtversicherung für Elementarschäden, einschließlich Sturmflutschäden. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion äußerte verfassungsrechtliche Bedenken gegen eine generelle Pflicht, plädierte jedoch dafür, Elementarschadenversicherungen zukunftsfähig zu gestalten. Eine Drucksache im Bundestag sieht vor, dass Wohngebäudeversicherungen künftig nur noch mit Elementarschadenabsicherung angeboten werden können, es sei denn, der Schutz wird aktiv abgelehnt.

Die Versicherungswirtschaft betont hingegen, dass eine verpflichtende Versicherungslösung allein das Problem nicht lösen würde, da sie keine Schäden verhindere. Stattdessen müsse der Fokus auf klimaangepasstem Bauen liegen, um mögliche Schäden durch Wetterextreme zu reduzieren. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft spricht sich außerdem für einen Baustopp in Überschwemmungsgebieten und gegen weitere Flächenversiegelungen aus, um präventiv gegen potenzielle Schäden vorzugehen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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