Ein wahres Drama spielt sich im Nordsaarland ab! Die Geburtshilfe am Marienkrankenhaus St. Wendel steht vor dem Aus, und das bei weitem nicht zum ersten Mal. Erst im letzten Jahr musste die SHG-Klinik in Merzig ihre Türen schließen – jetzt ist auch der renommierte Kreißsaal in St. Wendel bedroht!
Statt eines warmherzigen Willkommens für Neugeborene sollen die werdenden Mütter künftig nach Neunkirchen reisen, um ihre Kinder zur Welt zu bringen. Erst vor wenigen Monaten wurde dort ein neuer Hebammenkreißsaal eröffnet, doch die Frage bleibt: Was passiert mit den schwangeren Frauen in der Region?
Die bitteren Gründe für die Schließung
Die Marienhaus-Gruppe hat keine andere Wahl, als ihre Entscheidung mitzuteilen: Zu wenige Geburten und ein akuter Mangel an Fachpersonal sind die nüchternen Fakten, die hinter der Schließung stehen. Doch während die Vor- und Nachsorge für Schwangere in St. Wendel erhalten bleibt, müssen die Frauen für den entscheidenden Moment ihrer Reise nach Neunkirchen ausweichen. An diesem Standort sollen sogar zwei neue Kreißsäle entstehen – aber wo bleibt der einfachere Zugang für die werdenden Mütter?
Und hier kommt ein weiteres Problem ins Spiel: Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD) ist ganz und gar nicht erfreut über diese Entwicklungen. Er erfährt erst vor wenigen Tagen von den Hinterzimmer-Plänen zur Schließung und ist „stinksauer“. Sein klares Statement: „Die Personalprobleme und der Rückgang der Geburtenzahlen sind hausgemachte Probleme der letzten Jahre.“
Kritik von allen Seiten
Die Schließung trifft nicht nur werdende Mütter, sondern auch regionale Politiker hart. Réka Klein (SPD), stellvertretende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, warnt eindringlich: «Für gebärende Frauen aus Nohfelden und Umgebung bedeutet das einen Fahrtweg von bis zu 40 Minuten!» Ein riesiger Stressfaktor in einem ohnehin schon anspruchsvollen Lebensabschnitt.
Besonders betroffen ist der einzige Hebammenkreißsaal im Saarland, der für viele Frauen ein ganz besonderes, natürliches Geburtserlebnis bietet. Die Gründe für die Schließung – Personalengpässe und sinkende Geburtenzahlen – sind allerdings nicht einfach von außen eingekauft, sondern in der Klinik selbst entstanden.
Auch Landrat Udo Recktenwald (CDU) springt in die Bresche und fordert ein landesweites Konzept statt kurzfristiger Lösungen. „Ab Oktober wird im nördlichen Saarland nicht mehr geboren. Das kann nicht die Zukunft sein!“, erklärt er emphatisch und fordert einen Umzug der Geburtsklinik vom Kohlhof nach St. Wendel. Der ländliche Raum darf nicht abgehängt werden, und die Region benötigt dringend Unterstützung!
Insgesamt werden im Saarland nur noch sechs Geburtskliniken verbleiben, und das ist ein großer Rückschritt im Gesundheitswesen. Die Anzeichen sind alarmierend – eine Region darf nicht in der Versorgungsleistung zurückgelassen werden. Diese Debatte hat nur einen Moment gezeigt: Es ist höchste Zeit für Veränderung!
Die SR info-Nachrichten haben am 11.09.2024 ebenfalls über diese dramatische Situation berichtet.