Neunkirchen

Gasthof Röttgen: Rogawskis verabschieden sich nach fünf Jahren

Das Wirtsehepaar Sabine und Andreas Rogawski gibt den Kult-Gasthof Röttgen in Seelscheid zum Jahresende 2024 auf, nachdem personelle und finanzielle Herausforderungen sowie ihr Bedarf an einer weniger belastenden Arbeitssituation zu dieser Entscheidung führten, wodurch ein bekanntes Stück deutscher Fernsehgeschichte, das in der Serie „Mord mit Aussicht“ vorgestellt wurde, einem ungewissen Schicksal entgegensieht.

Die Schließung des Gasthofs Röttgen hat in der Dorfgemeinschaft von Seelscheid für traurige Gesichter gesorgt. Am Jahresende 2024 wird der traditionsreiche Gasthof schließen, ein Ort, der nicht nur für seine gastronomischen Angebote bekannt war, sondern auch als Drehort der beliebten Serie „Mord mit Aussicht“ in das nationale Bewusstsein einging. Sabine und Andreas Rogawski, die seit 2019 das Gasthaus gepachtet haben, haben die Entscheidung getroffen, ihr Engagement aufzugeben.

Der Abschied von einem beliebten Treffpunkt

Mit der Schließung geht ein bedeutender Verlust für die lokale Gemeinschaft einher. Der Gasthof war ein beliebter Anlaufpunkt für die Dorfbewohner und zog auch viele Touristen an, die durch die Serie auf das Lokal aufmerksam wurden. Die letzte Feier wird am 31. Dezember 2024 mit einer großen Silvesterabschiedsparty gefeiert, auf die sich viele Gäste freuen. Die Rogawskis haben versichert, dass an diesem Abend besondere Köstlichkeiten aufgetischt werden.

Ursachen für die Schließung

Die Entscheidung zur Schließung ist das Ergebnis einer Vielzahl von Faktoren. Zunehmende Nebenkosten, wie steigende Strompreise und gesalzene Gebühren von der Gema für Veranstaltungen, stellen große Herausforderungen für Betreiber dar. Sabine Rogawski äußerte ihre Frustration über die gestiegenen Gebühren, die bei einem Grillevent in Höhe von 1.000 Euro lagen, während sie zuvor nur 380 Euro gezahlt hatte.

Das Team des Gasthofs und deren Zukunft

Das Personal des Gasthofs, bestehend aus jungen Mitarbeitern wie Sophie Schimmelpfennig und Margarita Becker, hat ebenfalls neue Wege eingeschlagen. Während Schimmelpfennig an ihrer Doktorarbeit arbeitet, hat Becker bereits eine feste Anstellung als Kindheitspädagogin gefunden. Beide haben beschlossen, bis zur Schließung zu bleiben, um der Gemeinde noch einen letzten Dienst zu erweisen. Es zeigt sich, dass auch sie den Verlust des Treffpunkts bedauern.

Ein Abschied mit Wehmut

Für die Rogawskis ist die Entscheidung nicht leicht gefallen. „Das À-la-carte-Geschäft ist wie ein intensiver Sprint, während Catering eher einem Dauerlauf ähnelt“, bemerkte Sabine Rogawski. Trotz der Nachfrage und der Beliebtheit des Gasthofs war die finanzielle Lage aufgrund der oben genannten Probleme nicht tragbar. Auch die vier Kinder des Ehepaares haben sich entschieden, nicht in das Gastgewerbe einzusteigen, und sind sich der hohen Anforderungen und der harten Arbeit bewusst geworden.

Zukunft des Gasthofs Röttgen

Die VR-Bank hat bereits einen neuen Verkaufsversuch für die Immobilie gestartet, die als „historische Rarität“ im Ortskern gilt. Der Verkaufspreis von 598.000 Euro umfasst nicht nur die Gasträume, sondern auch einen Veranstaltungssaal mit Platz für bis zu 200 Personen. Es bleibt abzuwarten, wer Interesse an einer so markanten Liegenschaft zeigen wird, die eine lange Tradition in Seelscheid hat.
Der Abschied vom Gasthof Röttgen wird sicherlich eine große Lücke im sozialen Gefüge des Dorfes hinterlassen, das mit ihm auch viele gemeinsame Erinnerungen und den Geist der Gastfreundschaft verliert.

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