Die Kosten für den Führerschein im Rhein-Sieg-Kreis sind in den letzten Jahren drastisch angestiegen. Laut dem ADAC belaufen sie sich heute auf weit über 3000 Euro, in einigen Fällen sogar über 4000 Euro. Neben den üblichen Fahrstunden müssen Anwärter 12 Sonderfahrten absolvieren, Grundgebühren zahlen und sich auf theoretische und praktische Prüfungen vorbereiten, was zu hohen Gesamtkosten führt.
Patrick Neukirchen, Inhaber einer Fahrschule in Neunkirchen, berichtet, dass die Kosten für den Betrieb einer Fahrschule erheblich gestiegen sind. Trotzdem liegt der Preis für eine Fahrstunde in seinen Filialen immer noch bei vergleichsweise günstigen 65 Euro, obwohl auch er darüber nachdenkt, die Preise anzuheben, um die laufenden Kosten zu decken. Neukirchen betont, dass die Motivation der Schülerinnen und Schüler ein wesentlicher Faktor ist, um die Dauer bis zum Führerscheinerwerb zu verkürzen.
Besonders in ländlichen Gegenden wie Neunkirchen-Seelscheid und Much bleibt der Führerschein nach wie vor sehr gefragt, insbesondere der Motorrad-Führerschein bereits ab 16 Jahren. Allerdings stellen Fahrschülerinnen und Fahrschüler im Vergleich zu früher immer weniger Wissen mit, was zu einer höheren Durchfallquote bei den theoretischen Prüfungen führt und sich auf die Dauer der Fahrstunden auswirkt.
Um die steigenden Kosten für den Führerschein zu kompensieren, setzen einige Fahrschulen auf moderne Fahrsimulatoren, die eine kostengünstigere Alternative zum Autofahren bieten. Der Simulator ermöglicht es den Fahrschülerinnen und Fahrschülern, bestimmte Einstellungen zu üben und dadurch weniger Stunden im Auto zu benötigen. Eine Fahrsimulatorstunde kostet etwa die Hälfte einer normalen Fahrstunde und trägt somit dazu bei, die Gesamtkosten für den Führerschein zu reduzieren.