Das Bistum Trier hat den saarländischen AfD-Landtagsabgeordneten Christoph Schaufert aus dem Pfarrverwaltungsrat einer Gemeinde entlassen, da er der Glaubwürdigkeit der Kirche schade. Mit sofortiger Wirkung ist Schaufert nicht mehr Mitglied im Verwaltungsrat der katholischen Kirchengemeinde St. Marien Neunkirchen. Der Trierer Generalvikar Ulrich von Plettenberg betonte, dass Schaufert als maßgeblich in der Öffentlichkeit wahrnehmbarer Repräsentant der AfD der Glaubwürdigkeit der katholischen Kirche schadet.
Der Ausschluss von Schaufert wurde von der Pfarrgemeinde- und Verwaltungsrat der Pfarrei und Kirchengemeinde beantragt. Die Entscheidung basierte rechtlich auf dem Kirchenvermögensverwaltungsgesetz für die Diözese Trier sowie der „Grundordnung des kirchlichen Dienstes“. Die Erklärung der deutschen Bischöfe, dass völkischer Nationalismus und Christentum unvereinbar seien, spielte ebenfalls eine Rolle. Die Bischofskonferenz hatte festgestellt, dass völkisch-nationale Gesinnung in der AfD vorherrsche.
Der Trierer Generalvikar betonte die Notwendigkeit einer Mindestübereinstimmung zwischen kirchlichen und individuellen öffentlichen Positionierungen für Funktionen und Ämter in der Kirche. Er machte deutlich, dass die AfD in den letzten Monaten Positionen vertreten hat, die dem christlichen Menschenbild widersprechen. Schaufert kann innerhalb von zehn Tagen Beschwerde einlegen, bevor das Klerusdikasterium im Vatikan eine mögliche zweite Instanz darstellt.
Der Pfarrer der Kirchengemeinde, Bernd Seibel, unterstrich, dass es nicht um die Person Schaufert gehe, sondern um seine Funktion in der AfD. Es sei bedauerlich, dass es keine andere Lösung gebe, da Schaufert aufgrund seiner Stellung innerhalb der Partei keine klare Distanzierung von nicht-christlichen Ansichten vornehmen konnte.
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