Mehrfach vorbestrafter Sexualstraftäter: Urteil erwartet nach Mord an 69-jähriger Radfahrerin

Ein 61-jähriger mehrfach vorbestrafter Sexualstraftäter wird beschuldigt, im September eine 69-jährige Rentnerin auf einem Radweg in Neunkirchen-Sinnerthal vergewaltigt und getötet zu haben. Das Landgericht Saarbrücken wird heute das Urteil verkünden. Der Angeklagte war seit 2020 auf freiem Fuß, nachdem eine positive Sozialprognose vorlag. Er stand seit Mitte März vor Gericht und wird zusätzlich zu Mord weitere sieben Anklagepunkte vorgeworfen, darunter sexuelle Belästigung und Körperverletzung.

Die Rentnerin, eine ehemalige Krankenschwester, wurde auf ihrem E-Bike ermordet, als sie auf dem Weg war, eines ihrer Enkelkinder abzuholen. Als sie nicht auftauchte, alarmierten ihre Kinder die Polizei, und zwei Tage später wurde ihr Leichnam teilweise entkleidet in einem Bach gefunden. Es wird angenommen, dass sie erwürgt oder stranguliert wurde. Kurz vor der Tat hatte der Angeklagte seine Bewährungshelferin aufgesucht, und DNA-Spuren am Tatort führten zu ihm.

Die Staatsanwaltschaft beantragte eine lebenslange Freiheitsstrafe und die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus für die Gesamtfreiheitsstrafe. Sie sah die Voraussetzungen für Mord erfüllt. Die Verteidigung argumentierte hingegen, dass es sich um eine Vergewaltigung mit Todesfolge handele und forderte eine Gesamtfreiheitsstrafe von zwölf Jahren und eine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus. Der Angeklagte war bereits in der Vergangenheit wegen Sexualdelikten zu langen Haftstrafen verurteilt worden, zuletzt im Jahr 2003 zu zwölf Jahren Gefängnis mit Sicherungsverwahrung.