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Kohlekraftwerke im Saarland in Standby-Modus: Bereit für Energiekrise

Spannende Fakten über die Stromproduktion der saarländischen Kohlekraftwerke

Die Kohlekraftwerke in Völklingen, Quierschied und Bexbach sind derzeit nicht in Betrieb, nachdem das Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetz Ende März ausgelaufen ist. Diese Kraftwerke sollen als Netzreserve dienen und müssen im Notfall schnell wieder betriebsbereit sein.

Aufgrund des Überfalls Russlands auf die Ukraine im Jahr 2022 und der dadurch ausgelösten Energiekrise beschloss die Bundesregierung, einige Kohlekraftwerke wieder zu aktivieren. Im Saarland wurden im November 2022 die Kraftwerke Völklingen-Fenne, Bexbach und Weiher in Quierschied wieder in Betrieb genommen. Laut Angaben des Betreibers Steag haben diese Kraftwerke im Jahr 2023 insgesamt knapp 1600 Gigawattstunden Strom erzeugt, was etwa 20 Prozent des durchschnittlichen Stromverbrauchs im Saarland entspricht.

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Es ist wichtig zu beachten, dass der produzierte Strom nicht dem Verbrauch im Saarland entspricht, da das Land mehr Strom importieren muss, als es selbst produziert. Laut dem Energieexperten Uwe Leprich von der HTW Saar ist es unerheblich, ob die Kohlekraftwerke aktiv sind, da die Energieimporte unabhängig von deren Betrieb stattfinden.

Trotz der Bemühungen um erneuerbare Energien wird das Saarland voraussichtlich auch in Zukunft weiterhin Energie importieren müssen. Dies liegt unter anderem an der energieintensiven Industrie und der hohen Bevölkerungsdichte im Bundesland. Trotzdem bleibt der weitere Ausbau erneuerbarer Energien eine wichtige Maßnahme.

Die drei heruntergefahrenen Kohlekraftwerke im Saarland bleiben weiterhin in der Netzreserve, auch nach dem Ende des Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetzes. Die Bundesnetzagentur stuft sie nach wie vor als systemrelevant ein, und der Betreiber Steag muss sicherstellen, dass sie im Falle einer Energiekrise schnell wieder einsatzbereit sind. Diese Einstufung gilt bis 2031, obwohl Steag Beschwerde eingereicht hat, da das Modell aus betriebswirtschaftlicher Sicht nicht nachhaltig sei. Trotzdem hat das Unternehmen durch den Betrieb in den Jahren 2023 und 2024 hohe Einnahmen erzielt und erhält auch weiterhin eine Entschädigung für die Bereitstellung als Netzreserve.

Andreas Weber ist ein renommierter Redakteur und Journalist, der seit über 25 Jahren im Saarland lebt und arbeitet. Er absolvierte sein Studium der Journalistik an der Universität des Saarlandes und hat in seiner langjährigen Karriere für verschiedene regionale und überregionale Medien tätig gewesen. Als Mitglied des Deutschen Journalisten-Verbands hat Andreas mehrere Preise für seine investigative Berichterstattung und scharfsinnigen Analysen erhalten. Sein profundes Verständnis der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Verhältnisse im Saarland macht ihn zu einer angesehenen Stimme in der regionalen Medienlandschaft. In seiner Freizeit ist Andreas ein engagierter Naturschützer und nimmt aktiv an verschiedenen sozialen Projekten teil, was seine enge Verbindung zum Saarland unterstreicht.
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