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Hilfe für von Partnerschaftsgewalt betroffene Männer: Mangel an Schutzeinrichtungen in Deutschland

Die unsichtbare Seite der Partnerschaftsgewalt: Warum betroffene Männer dringend Unterstützung brauchen.

Partnerschaftsgewalt betrifft nicht nur Frauen, sondern auch Männer. Laut dem Weißen Ring, einer Opferschutzorganisation, gibt es in 10 von 16 Bundesländern keine speziellen Schutzeinrichtungen für Männer, die Opfer von Partnerschaftsgewalt wurden. Die Bundesgeschäftsführerin des Weißen Rings, Bianca Biwer, fordert die Landesregierungen auf, dringend Maßnahmen zu ergreifen, um diese Lücke zu schließen und den betroffenen Männern professionelle Unterstützung anzubieten.

Obwohl Frauen häufiger von häuslicher Gewalt betroffen sind und schwerer verletzt werden, zeigen Statistiken, dass etwa ein Fünftel der Opfer von Partnerschaftsgewalt Männer sind. Allein im Jahr 2022 wurden etwa 31.500 Männer als Opfer von Partnerschaftsgewalt registriert, mit einem großen Dunkelfeld unerfasseter Fälle. Eine Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, finanziert von der Weißen Ring Stiftung, zeigt sogar, dass jeder zweite Mann in Deutschland mindestens einmal in seinem Leben Gewalt in einer Beziehung erlebt hat, wobei psychische Gewalt häufiger ist als körperliche Gewalt.

In Deutschland gibt es nur zwölf Einrichtungen, die speziell auf Männer zugeschnittene Hilfe bei Partnerschaftsgewalt anbieten, darunter in Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen. Die Gesamtzahl der verfügbaren Schutzplätze für betroffene Männer beträgt nur 46 im gesamten Land, im Vergleich zu Frauenhäusern. Es besteht ein dringender Bedarf an weiteren „Männerhäusern“, aber viele Landesregierungen haben noch nicht auf diese Forderung reagiert. Einige Länder wie Rheinland-Pfalz, Bayern, Berlin und Brandenburg haben jedoch eine Prüfung des Bedarfs angekündigt, während Niedersachsen und Schleswig-Holstein noch keine Antwort gegeben haben.

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Andreas Weber ist ein renommierter Redakteur und Journalist, der seit über 25 Jahren im Saarland lebt und arbeitet. Er absolvierte sein Studium der Journalistik an der Universität des Saarlandes und hat in seiner langjährigen Karriere für verschiedene regionale und überregionale Medien tätig gewesen. Als Mitglied des Deutschen Journalisten-Verbands hat Andreas mehrere Preise für seine investigative Berichterstattung und scharfsinnigen Analysen erhalten. Sein profundes Verständnis der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Verhältnisse im Saarland macht ihn zu einer angesehenen Stimme in der regionalen Medienlandschaft. In seiner Freizeit ist Andreas ein engagierter Naturschützer und nimmt aktiv an verschiedenen sozialen Projekten teil, was seine enge Verbindung zum Saarland unterstreicht.
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