Das Thema der Gasversorgung beschäftigt viele Hauseigentümer im Saarland. Besonders nach der Verabschiedung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), das vorsieht, dass Gas- und Ölheizungen in Häusern und Wohnungen schrittweise bis spätestens Ende 2044 verschwinden sollen. Diese Regelung beinhaltet, dass Gaskessel nur noch betrieben werden dürfen, wenn sie zu 100 Prozent mit grünen Gasen arbeiten.
Die Ankündigung der Stadtwerke Augsburg, das Gasnetz möglicherweise bereits in zehn Jahren stillzulegen, hat für Besorgnis innerhalb der Bevölkerung gesorgt. Ähnliche Verwirrung entstand auch im Saarland nach einer Berichterstattung der Bild-Zeitung. Jedoch haben die Netzbetreiber und Stadtwerke im Saarland klargestellt, dass vorerst keine Stilllegung der Gasnetze geplant ist. Creos, der regionale Gas-Verteilnetzbetreiber, betont, dass die Infrastruktur noch auf absehbare Zeit benötigt wird.
Die Stadtwerke Saarbrücken bestätigen, dass aktuell kein Haushalt in Saarbrücken zwangsgetrennt wird, aber auch kein Ausbau des Gasnetzes geplant ist. Stattdessen wird die Fernwärmeversorgung in Saarbrücken priorisiert und massiv ausgebaut. Ähnliche Entwicklungen sind in Dillingen zu beobachten, wo eine Abschaltung der Gasnetze nicht vorgesehen ist, jedoch nur noch in die Instandhaltung investiert wird.
Der Verband der Energie- und Wasserwirtschaft des Saarlandes betont die Bedeutung des Wärmeplanungsgesetzes, das bis 2028 von allen Kommunen erstellt werden muss. Die Wärmeplanung wird helfen zu klären, ob alternative Energiequellen wie Fernwärme oder Wasserstoffnetze möglich sind. Die genaue Zukunft der Erdgasnetze im Saarland bleibt daher bis zur Fertigstellung der Wärmeplanungen in den saarländischen Kommunen unklar.
Experten bezweifeln die Möglichkeit, dass Wasserstoff in naher Zukunft eine realistische Option für private Heizungen darstellt, da eine ausreichende Verfügbarkeit zu bezahlbaren Preisen fraglich ist. Die Stadtwerke Saarbrücken teilen diese Skepsis und gehen derzeit nicht von einem flächendeckenden Wasserstoffverteilnetz in Saarbrücken aus. Daher bleibt die Entwicklung der Energieversorgung im Saarland abzuwarten und zu beobachten.