Das Konzept des Gleitzeitmodells an Schulen ermöglicht den Schülern, flexibler zu entscheiden, ob sie früh am Morgen zum Unterricht erscheinen oder erst später am Vormittag. In diesem Modell müssen die Schüler, die sich für einen späteren Start entscheiden, entsprechend auch länger in der Schule bleiben. Experten betonen, dass gerade Jugendliche während der Pubertät einen verschobenen Biorhythmus haben, was dazu führen kann, dass sie morgens länger schlafen müssen. Dies könnte Auswirkungen auf ihre Konzentration und Leistungsfähigkeit im Unterricht haben, was das Gleitzeitmodell zu bekämpfen versucht.
Ein konkretes Beispiel des Scheiterns eines Gleitzeitmodells findet sich am Technisch-Wissenschaftlichen Gymnasium in Dillingen im Saarland im Jahr 2017. Der Schulleiter Herbert Jacob nannte mehrere Gründe hierfür. Einerseits stießen die Schüler auf Schwierigkeiten mit dem verlängerten Schultag, da sie nachmittags erst spät nach Hause kamen und so das Gefühl hatten, nichts mehr vom restlichen Tag zu haben. Organisatorische Probleme trugen ebenfalls zur Unwirksamkeit des Modells bei; die Koordination mit anderen umliegenden Gymnasien gestaltete sich schwierig und führte dazu, dass gemeinsame Kurse nicht mehr stattfinden konnten.
Ein weiteres Hindernis für das Gleitzeitmodell am Technisch-Wissenschaftlichen Gymnasium war der öffentliche Nahverkehr. Vor allem die Schulbusse waren nicht darauf vorbereitet, die Schüler zu den geänderten Unterrichtszeiten zu transportieren. Ob das Gleitzeitmodell die Zukunft der Schulen prägen wird, bleibt abzuwarten. In Baden-Württemberg scheint das Modell derzeit jedoch erfolgreich umgesetzt zu werden.