Batteriehersteller SVolt überdenkt Europastrategie nach Deal mit BMW-Platzierung

Am Freitag kündigte der chinesische Batteriehersteller SVolt an, seine Europastrategie aufgrund veränderter Marktbedingungen und dem Platzen eines Großauftrags mit BMW zu überdenken. Diese Entscheidung wirft auch Fragen über den geplanten Bau der Batteriefabrik auf dem Linslerfeld in Überherrn auf. SVolt hatte bereits eine geplante Fabrik in Brandenburg gestrichen, was laut dem Automobilexperten Stefan Bratzel ein möglicher Hinweis auf eine Absage im Saarland sein könnte.

Bratzel erklärt, dass fehlendes Umsatzpotenzial aufgrund einer Absage von einem großen Autohersteller die Rentabilität der Fabrik infrage stellt und Investitionen überdacht werden müssen. Der Experte betont, dass Veränderungen in Auftragslagen Investoren dazu veranlassen können, zurückzutreten. SVolt könnte zwar andere Aufträge aus der deutschen oder europäischen Autoindustrie annehmen, was die Investitionen rechtfertigen könnte.

Im Hinblick auf die Genehmigungsverfahren sieht Bratzel die Landesregierung vor Herausforderungen. Lange Verfahren könnten die Ansiedlung beeinträchtigen, weshalb die Regierung möglicherweise intensiver unterstützen müsse. Trotzdem bleibt die Auftragslage ein entscheidender Faktor. Die steigende Nachfrage nach Batteriezellen in Europa aufgrund von CO2-Zielen und der Notwendigkeit von Elektromobilität wird weiterhin bestehen. Bratzel betont die Bedeutung von Batteriezell-Produzenten in Europa, auch wenn der Markt etwas mehr Zeit benötigt als ursprünglich geplant.