Der Job-Turbo von Arbeitsminister Heil stottert offenbar
Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) gab bekannt, dass der „Job-Turbo“ Maßnahmen ergreift, um Geflüchteten, insbesondere aus der Ukraine, schneller zum Arbeitsmarkt zu verhelfen. Trotz intensiver Bemühungen sind nur geringfügige Fortschritte erkennbar. Laut Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, haben die Jobcenter die Geflüchteten früher und gezielter in den Blick genommen, was als positiv angesehen wird. Dennoch gibt es noch einige ungelöste Probleme.
Wie wirksam ist der Job-Turbo?
Eine Herausforderung besteht darin, dass die Jobcenter keine zusätzlichen Mittel erhalten haben, um die Integration zu unterstützen. Es wird gefordert, die Budgets für Eingliederungszuschüsse zu erhöhen, um Arbeitgeber besser zu überzeugen. Die bisherigen Veränderungen sind minimal, da die Arbeit der Jobcenter auch vor der Einführung des Job-Turbos stattfand. Daher ist es entscheidend, keine unrealistischen Erwartungen zu wecken.
Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, äußerte sich zurückhaltend und betonte, dass seit Beginn des Job-Turbos viele offene Stellen gemeldet wurden. Die Hoffnung liegt darauf, dass diese Stellen auch besetzt werden können.
Heils Ziel: bessere Integration Geflüchteter in den Arbeitsmarkt
Das Hauptziel des Job-Turbos ist es, geflüchteten Menschen, die einen Integrationskurs absolviert und grundlegende Deutschkenntnisse erlangt haben, rasch die Möglichkeit zu bieten, Arbeitserfahrung zu sammeln und in den Arbeitsmarkt einzusteigen. Dabei soll unnötige Wartezeiten vermieden werden, um die soziale Teilhabe der Geflüchteten zu fördern. Heil strebt an, ungefähr 400.000 Geflüchteten direkt aus Sprachkursen in Jobs zu vermitteln, darunter etwa 200.000 Personen aus der Ukraine.
Job-Turbo von Arbeitsminister Heil zeigt bislang wenig Erfolg
Laut offizieller Statistiken der Bundesagentur für Arbeit war im März 2024 ein leichter Anstieg zu verzeichnen: Über 5.400 ehemalige Arbeitslose aus der Ukraine nahmen eine Beschäftigung auf, was mehr als doppelt so viele waren wie im Vorjahr. Eine Umfrage der Bundesagentur für Arbeit und der Deutschen Gesellschaft für Personalführung ergab, dass 51 Prozent der Unternehmen ihre Erfahrungen mit der Beschäftigung von Geflüchteten als überwiegend positiv bewerten, während nur sieben Prozent die Erfahrung als überwiegend negativ einschätzen.
Obwohl der Job-Turbo gestartet wurde, scheinen die erzielten Fortschritte begrenzt zu sein. Nach drei Monaten zeigte sich Kritik der Bundesagentur für Arbeit, dass nur wenige sichtbare Erfolge zu verzeichnen sind. Insbesondere die Beschäftigungsrate ukrainischer Frauen und Männer blieb unter den Erwartungen. Trotzdem hält das Arbeitsministerium den Job-Turbo für erfolgreich und betont die steigende Anzahl von Stellen, die für Zuwanderer gemeldet wurden.
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