Ryanair hat bekannt gegeben, dass sich ihr Flugangebot am Flughafen Nürnberg für den Sommer 2025 ändert. Während die Destination Lamezia Terme aus dem Flugplan gestrichen wird, können Reisende sich auf die Rückkehr von Cagliari, Valencia und Sevilla freuen, die ab Nürnberg wieder buchbar sind. Marcel Meyer, Marketingbeauftragter von Ryanair, hebt hervor, dass der Flugplan dynamisch sei und die Nachfrage für die genannten Ziele weiter getestet werden soll. Dies berichtet infranken.de.
Die Änderungen im Nürnberger Flugangebot sind Teil einer breiteren Strategie der Billigfluggesellschaft, die unter anderem aufgrund gestiegener Flugsicherungsgebühren und der national vorgegebenen Luftverkehrssteuer in Deutschland unter Druck steht. Ryanair kritisiert diese Kosten, die seit 2019 um 100 Prozent gestiegen sind. Das Unternehmen merkt an, dass die Bedingungen am Flughafen Nürnberg als „okay“ beurteilt werden, jedoch an anderen deutschen Flughäfen besser sind. Dies führt dazu, dass Ryanair an Regionalflughäfen mit günstigeren Zugangskosten und wettbewerbsfähigen Gebühren weiter wächst.
Hintergrund zu Ryanair und dem Luftverkehr in Deutschland
Ryanair, gegründet 1985 von Tom Ryan und bekannt als größte Fluggesellschaft Europas mit über 100 Millionen Passagieren jährlich, hat sich seit der Übernahme durch Michael O’Leary im Jahr 1993 auf das Billigflugkonzept spezialisiert. Die Flotte besteht aus 356 Boeing 737-800 sowie einer Boeing 737-700 und bedient in Deutschland zwölf Destinationen, darunter Nürnberg. Laut flughafen.tips ist das Unternehmen vor allem auf den europäischen Markt fokussiert und nutzt die Deregulierung des Luftverkehrs zu seinem Vorteil.
Der Airline-Verband BARIG hat sich ebenfalls zu den Herausforderungen des deutschen Luftverkehrs geäußert und fordert die Abschaffung der Luftverkehrssteuer. Michael Hoppe, Vorsitzender des Verbandes, erklärt, dass diese hohe Abgabenlast die Fluggesellschaften belastet und die Erholung des Luftverkehrs im internationalen Vergleich hemmt. Deutschland schneidet im Vergleich zu anderen Ländern wie Schweden, das die Steuer abgeschafft hat, schlecht ab und könnte von einem stärkeren Wachstum profitieren, wenn die Steuer gestrichen wird. Diese Perspektive wird in einem Bericht auf aviation.direct detailliert erläutert.
Zukunftsaussichten
Trotz der Herausforderungen bleibt Ryanair unter den gegebenen Umständen weiterhin präsent am Flughafen Nürnberg, wo vorerst zwei Flugzeuge und 105 Mitarbeiter stationiert sind. Im Sommer 2025 plant das Unternehmen, an fünf deutschen Regionalflughäfen, darunter auch Lübeck, 800.000 neue Sitzplätze sowie 14 neue Strecken anzubieten. Dies deutet darauf hin, dass Ryanair strategische Anpassungen vornimmt, um den sich wandelnden Marktbedingungen gerecht zu werden und weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben.