In einer weiteren Welle von militärischen Aggressionen hat Russland in der Nacht erneut die Ukraine angegriffen. Laut einer Berichterstattung von RP Online hat das ukrainische Militär 79 von 145 eingesetzten russischen Drohnen abgefangen und zerstört. Dennoch erreichten 54 der Drohnen ihre Ziele, offenbar aufgrund elektronischer Gegenmaßnahmen. Zusätzlich schoss Russland zwei ballistische Raketen vom Typ Iskander-M und einen Marschflugkörper vom Typ Iskander-K ab. Letzterer wurde jedoch erfolgreich abgefangen.
Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte sich auf Facebook zu den Angriffen und betonte die Dringlichkeit, Leben zu schützen sowie die Luftabwehr zu stärken. Er unterstrich auch die Notwendigkeit, die Sanktionen gegen Russland zu verschärfen und dass jede Unterstützung für Wladimir Putin, die den Krieg finanziert, zusammenbrechen müsse. Diese erneute Aggression hat die Sorge um die Sicherheit in der Region nur verstärkt.
Wirtschaftliche Folgen des Krieges
Die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs sind nicht nur militärischer Natur. Wie auf der Website der EU-Außenbehörde beschrieben wird, hat der Konflikt erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen für Russland. Der Rubel hat die Hälfte seines Wertes verloren, während die Inflation ansteigt und die Börse in Moskau geschlossen bleibt. Prognosen deuten darauf hin, dass die russische Wirtschaft 2022 um mindestens 15 % schrumpfen wird, was das Land stark von China abhängig machen könnte.
In Europa spüren die Bürger bereits die wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges. Steigende Energiepreise und anhaltende Inflation belasten Haushalte und Unternehmen. Die EU hat beschlossen, die Abhängigkeit von russischen Energieimporten dringend zu beenden. Ein Plan zur Sicherung der Energieversorgung für den kommenden Winter soll bis Ende März 2025 vorgelegt werden, während die Details des umfassenden REPowerEU-Plans zur Beendigung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen bis Ende Mai 2025 bekanntgegeben werden sollen.
Humanitäre Krise und Flüchtlingsstrom
Die humanitären Auswirkungen des Krieges sind ebenfalls gravierend. Über 2 Millionen Flüchtlinge sind bereits in die EU geflohen, und diese Zahl könnte weiter steigen. Nachbarländer der Ukraine sind besonders betroffen und benötigen Unterstützung, um die ankommenden Flüchtlinge zu integrieren. Die EU hat bereits Schritte unternommen, um diesen Ländern zu helfen, soll aber auch ihre gemeinsame Asyl- und Migrationspolitik überdenken, um besser auf solche Krisen reagieren zu können.
Der Ukraine-Krieg gilt als der dritte asymmetrische Schock für die EU in den letzten 20 Jahren, nach der Finanzkrise 2008 und der Corona-Pandemie. Die Notwendigkeit, Maßnahmen zur Unterstützung ärmerer Länder zu ergreifen, die unter den indirekten Folgen des Krieges leiden, ist ebenfalls von großer Bedeutung.
Die EU muss sich entscheiden, ob sie bereit ist, einen Preis für das Ende des Krieges zu zahlen und gleichzeitig die Sicherheit sowie demokratische Werte aufrechtzuerhalten. Vor diesem Hintergrund wird der strategische Kompass der EU am 21. März 2025 verabschiedet, um zusätzliche Mittel effektiv zu nutzen und die Verteidigungsausgaben zu erhöhen; Deutschland plant beispielsweise, zusätzlich 100 Milliarden Euro für 2022 bereitzustellen und über 2 % des BIP ab 2024 auszugeben.