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Russland-Gazprom-Entscheidung bedroht Deutsche Firmen: Reaktion der Regierungen entfacht

Russland übernimmt deutsche Firma: Wie reagiert Berlin auf die Zwangsverwaltung?

Die Entscheidung Moskaus, die Bosch-Tochter BSH Household Appliances und die Tochterfirma der italienischen Heiztechnik-Firma Ariston Thermo Group unter die „vorläufige Aufsicht“ des Konzerns Gazprom zu stellen, hat in Deutschland und Italien Empörung ausgelöst. Das Auswärtige Amt in Deutschland und die italienische Regierung reagierten stark auf die Zwangsverwaltung und behalten sich eine weitere Reaktion vor. Die italienische Regierung berief den russischen Botschafter ein, während die deutsche Regierung die Verstaatlichung der Ariston Thermo Group klarstellen will. Deutschland und Italien arbeiten eng zusammen, auch in Abstimmung mit Brüssel, um auf die Maßnahme zu reagieren.

Ein EU-Sprecher verurteilte das Vorgehen Moskaus als eine Missachtung internationaler Gesetze und Regeln. In einem Dekret vom Freitag übertrug Staatschef Wladimir Putin die Kontrolle über alle Ariston-Aktien in russischen Unternehmen an Gazprom Household Systems, eine Tochter von Gazprom. Dies betrifft den Ableger Ariston Thermo Rus und die Firma BSH Household Appliances, die der BSH Hausgeräte GmbH gehört, einem Joint Venture von Bosch und Siemens, das seit 2015 vollständig zu Bosch gehört.

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Eine Sprecherin von BSH Hausgeräte GmbH erklärte, dass das Unternehmen Gespräche mit Gazprom Household Systems führt und vorerst keine Stellungnahme zur russischen Entscheidung abgibt. Die beiden Bosch-Werke in St. Petersburg sind seit März 2022 geschlossen, und BSH exportiert keine Haushaltsgeräte und Teile mehr nach Russland. Die Ariston Group reagierte überrascht auf das Dekret und erwartet eine Erklärung für diese Maßnahme.

Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Russland die Kontrolle über russische Tochterfirmen westlicher Unternehmen übernommen, einschließlich Danone und Carlsberg. Westliche Regierungen und Unternehmen haben diese Verstaatlichung privater Unternehmen durch Moskau verurteilt. Die Situation bleibt angespannt, und eine Lösung ist noch nicht in Sicht.

Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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