Im Jahr 2023 hat Russland fast 3600 Quadratkilometer ukrainisches Territorium erobert. Diese Verlustfläche entspricht nahezu 1,5-mal der Fläche des Saarlands. Die bedeutendsten Gebietsverluste für die Ukraine wurden im November 2023 verzeichnet, als täglich etwa 20 Quadratkilometer besetzt wurden. Laut Berichten ist die Lage im Jahr 2024 noch kritischer, da die Verluste ein Vielfaches der des Vorjahres betragen sollen. Ein ukrainischer Telegramkanal, UA War Infographics, schätzt die Eroberungen der russischen Truppen seit Jahresbeginn auf gut 2800 Quadratkilometer, während im Dezember 2023 weitere 510 Quadratkilometer verlorengegangen sind. Die ukrainischen Gebietsverluste nahmen nach der Sommeroffensive zu, insbesondere nach den Eroberungen im westrussischen Gebiet Kursk. Aktuell rücken die russischen Truppen nach dem Jahreswechsel weiter vor und sollen in den letzten 24 Stunden Geländegewinne bei Kurachowe, in der Nähe von Pokrowsk, und in der Stadt Torezk erzielt haben, wie Weser-Kurier berichtet.
Die Situation an der Front hat sich zu einem Abnutzungskrieg entwickelt, der sich von der Schwarzmeerküste über Donezk und Bachmut bis zur russischen Grenze bei Kupjansk erstreckt. Insbesondere in der zweiten Jahreshälfte 2024 konnte Russland die Front im Osten der Ukraine verschieben. Währenddessen hat die Ukraine begonnen, in die Region Kursk vorzurücken, um russische Infrastrukturen zu schädigen. Zu den internationalen Reaktionen gehört eine massive Solidarität mit der Ukraine, die allerdings in den letzten Monaten von Sorgen begleitet wird, dass die finanziellen Hilfen und Waffenlieferungen zurückgehen könnten. Besonders US-Militärhilfen wurden im Frühjahr 2024 durch republikanische Abgeordnete im Kongress blockiert.
Humanitäre Krise und Unterstützung
Die humanitären Auswirkungen des Krieges sind verheerend: Seit Kriegsbeginn wurden über 12.000 Zivilisten getötet und rund 30.000 verletzt. Im Herbst 2024 waren in Europa rund sieben Millionen ukrainische Flüchtlinge registriert, die überwiegend in Deutschland und Polen untergebracht sind. Die westlichen Staaten, darunter die USA und die EU, unterstützen die Ukraine mit Waffenlieferungen, während Deutschland unter anderem Taurus-Marschflugkörper geliefert hat. Zudem hat die NATO die Präsenz in Osteuropa verstärkt, insbesondere seit Finnland am 4. April 2023 und Schweden am 7. März 2024 der Allianz beigetreten sind.
Obwohl Russland weiterhin mit wirtschaftlichen Sanktionen belegt wird, die das wirtschaftliche Klima in vielen Ländern belasten, haben sich die Lieferketten und die Lebensmittelversorgung stark verschlechtert. Insbesondere Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur und die Blockade von Transportwegen haben die Situation verschärft. Sowohl Russland als auch die Ukraine sind bedeutende Erzeuger von Getreide, Pflanzenöl und Düngemitteln, was die globalen Märkte zusätzlich belastet. Der Krieg hat nicht nur zur Steigerung der Energiepreise beigetragen, sondern auch zu Rekordinflation in zahlreichen Ländern geführt. Laut Tagesspiegel ist die internationale Unterstützung für die Ukraine nach wie vor stark, obwohl Herausforderungen bestehen.
Die geopolitische Situation bleibt angespannt. Während die Ukraine den Kandidatenstatus für die EU erhalten hat, müssen die geforderte internationale Unterstützung und die militärischen Hilfen aufrechterhalten werden, um die fortwährenden Herausforderungen zu bewältigen. Angesichts dieser komplexen Lage bleibt die Frage, wie sich der Konflikt weiter entwickeln wird und ob eine friedliche Lösung in naher Zukunft erreichbar ist, weiterhin ungelöst. Weitere Informationen zu den Auswirkungen des Konfliktes finden sich auf Statista.