Der Spiegel hat in einem aktuellen Artikel mit der Überschrift „Deutschlandweite Sabotageserie offenbar von Russland gesteuert“ umfassend über eine Reihe von Vandalismusakte berichtet, die im Zusammenhang mit einer vermeintlichen russischen Sabotagekampagne stehen. Ermittlungen zeigen, dass der russische Geheimdienst Personen mit osteuropäischem Migrationshintergrund anwirbt, um in Deutschland gezielte Sabotageakte an Fahrzeugen durchzuführen. Ein bemerkenswerter Vorfall in Brandenburg zeigt exemplarisch, wie drei Männer aus Serbien, Bosnien-Herzegowina und Deutschland Auspuffrohre von Fahrzeugen mit Bauschaum verstopften und zudem Aufkleber mit dem Gesicht von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck anbrachten. Diese Taten könnten Teil einer größeren Strategie sein, um durch Vandalismus Unmut gegen die Grünen zu schüren.
Bereits seit Jahren sind solche Sabotageakte in Deutschland zu beobachten, meist im Zusammenhang mit linksextremen Gruppierungen. So bekennen sich Linksextremisten auf Plattformen wie Indymedia zu über 1000 zerstochenen Autoreifen in einem Jahr und dokumentieren Bauschaum-Attacken auf Fahrzeuge. Dennoch kommt in dem Artikel auch die kritische Anmerkung, dass die Annahme eines organisierten russischen Geheimdienstes hinter diesen Vorfällen hinterfragt werden sollte, und empfiehlt, die Originalquellen sorgfältig zu prüfen.
Russlands geheime Sabotagekampagne
Forschungen der Universität Leiden unter dem Projektteam „Bewaken en Beveiligen“ zeigen, dass Russland seit der Invasion der Ukraine im Jahr 2022 eine geheime Sabotagekampagne gegen Europa führt. Der Bericht mit dem Titel „Russian Operations Against Europe“ dokumentiert die Vielfalt der Angriffe, die über Cyberangriffe und Desinformation hinausgehen und physische Sabotage an kritischer Infrastruktur sowie politische Attentate umfassen. Die Untersuchungen belegen, dass die Intensität der Russischen Operationen in den letzten drei Jahren deutlich zugenommen hat.
Ein besonders alarmierender Trend zeigt, dass Russland zunehmend Westeuropa als Ziel seiner Operationen fokussiert. Deutschland und Frankreich stehen dabei im Rampenlicht. Ziel dieser Angriffe ist es, Europa zu destabilisieren und die Unterstützung für die Ukraine zu unterbrechen. Schuurman, ein führender Forscher des Projektes, beschreibt die Situation als eine klare Eskalation, die auch die Sicherheit von Zivilisten betrifft und fordert daher Investitionen in Resilienz sowie die Entwicklung gemeinsamer Strategien zur Bekämpfung dieser Bedrohungen.
Die Auswirkungen des hybriden Krieges
Daneben bekräftigt eine Analyse der Zeit, dass Russland in seinem hybrid Krieg gegen Europa nicht nur die Ukraine anvisiert. Jeder Staat, der die ukrainische Regierung unterstützt, wird von Moskau als Gegner wahrgenommen. Russische Angriffe zielen darauf ab, Angst und Spaltung zu verbreiten. In den letzten Monaten haben sich die Sabotageakte auf kritische Infrastrukturen gehäuft, darunter der mutwillige Schaden an Internetkabeln und Pipelines in der Ostsee.
Ein Beispiel dafür ist der Vorfall mit dem Öltanker Eagle S, der am ersten Weihnachtsfeiertag eine wichtige Stromleitung zwischen Finnland und Estland beschädigte und laut EU zur russischen Schattenflotte gehört. Diese Vorfälle verdeutlichen das Ausmaß und die Komplexität der Herausforderungen, mit denen Europa konfrontiert ist.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Berichte sowohl über die gezielte Sabotage in Deutschland als auch über die umfassende russische Strategie zur Destabilisierung Europas alarmierend sind. Experten betonen die dringende Notwendigkeit, die Resilienz Europas zu stärken und eine koordinierte Antwort auf die hybride Bedrohung durch Russland zu entwickeln.
Für weitere Informationen zu den Berichten besuchen Sie Compact, Universität Leiden und Zeit.