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Rückläufiges Wachstum: Die deutsche Games-Branche im Wandel

Die deutsche Games-Branche verzeichnet ein stark abgeschwächtes Wachstum mit nur 4 Prozent Neukunden und einem Anstieg der Beschäftigten um 3,5 Prozent, was auf eine Konsolidierungswelle und reduzierter Investitionsdynamik hinweist, während über 30.000 Arbeitsplätze in der Branche gesichert werden.

Berlin (ots)

Aufwärtstrend mit Herausforderungen

Die deutsche Games-Branche erlebt derzeit eine bemerkenswerte Entwicklung, die trotz eines abgeschwächten Wachstums weiterhin positive Zeichen zeigt. Der Verband der deutschen Games-Branche, game, betont, dass die Branche mehr als 30.000 Arbeitsplätze sichert. Diese Zahl wird nicht nur durch die Spieleentwicklung und -vermarktung, sondern auch durch angrenzende Berufe in Bildungseinrichtungen, Medien und dem Handel erreicht.

Wachstum der Unternehmen und Mitarbeitenden

Die Anzahl der Games-Unternehmen in Deutschland ist im vergangenen Jahr um 4 Prozent gestiegen, was bedeutet, dass jetzt insgesamt 948 Unternehmen Computer- und Videospiele entwickeln und vermarkten. Besonders hervorzuheben ist der Anstieg bei der Anzahl der Unternehmen, die sich ausschließlich auf die Entwicklung von Games konzentrieren. Diese Zahl kletterte um 6 Prozent auf 477, während 52 Unternehmen sich auf das Publishing spezialisiert haben und 419 sowohl in der Entwicklung als auch dem Publishing tätig sind.

Rückgang der Dynamik und Konsolidierung

Die Beschäftigtenzahl in der Branche zeigt ebenfalls eine positive Tendenz, jedoch mit verhaltenerem Wachstum. Stieg die Zahl der Beschäftigten in den vergangenen zwölf Monaten um 3,5 Prozent auf 12.408, so war im Vorjahr ein Wachstum von 7 Prozent zu verzeichnen. Dieses langsamer werdende Wachstum wird vor dem Hintergrund einer allgemeinen Konsolidierungswelle in der internationalen Games-Branche und einer sinkenden Investitionsbereitschaft deutlicher.

Bedeutende Rolle der staatlichen Förderung

Eine entscheidende Rolle für die Stabilität spielt die Games-Förderung des Bundes. Trotz eines Antragsstopps, der seit über einem Jahr besteht, sind viele deutsche Studios noch in geförderten Projekten tätig. Felix Falk, Geschäftsführer des game, weist auf die Notwendigkeit hin, dass die Bundesregierung dringend internationale vergleichbare Förderbudgets zur Verfügung stellen muss, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu sichern.

Die Zukunft der Games-Branche

Zusammengefasst zeigt sich, dass der deutsche Games-Sektor einen soliden Grundstein hat, um Herausforderungen zu bestehen. Dennoch bleibt abzuwarten, welche Schritte die Politik unternehmen wird, um die Rahmenbedingungen zu verbessern und damit das Wachstum zu fördern. Der klare Appell des Verbandes an die Bundesregierung erfordert schnelles Handeln, um die zukünftige Stabilität und das Wachstum der deutschen Games-Branche zu gewährleisten.

Über die Daten

Die Informationen in diesem Bericht stammen aus einer Erhebung von Goldmedia, die auf den Einträgen auf gamesmap.de basiert und im Auftrag des game durchgeführt wurde. Der Stichtag für die Daten war der 14.06.2024.

game – Verband der deutschen Games-Branche

Der Verband vertritt das gesamte Ökosystem der deutschen Games-Branche und ist eine zentrale Anlaufstelle für Medienthemen, Politikanfragen und gesellschaftlichen Dialog bezüglich der Marktentwicklung sowie Spielekultur und Medienkompetenz.

Lebt in Hamburg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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