Rückkehr der Danziger Glocken: Ein symbolischer Akt der Versöhnung

Im Rahmen der 44. Hansetage übergibt Pastor Bernd Kuschnerus drei historische Glocken aus Danzig offiziell an die polnische Hansestadt Gdańsk. Die Glocken waren während des Nationalsozialismus in Polen demontiert und auf Glockenfriedhöfen gelagert worden. Nach jahrelangen Bemühungen kehren sie dank der Unterstützung von Mitgliedern der Union Evangelischer Kirchen in Deutschland zurück. Kuschnerus wird die Glocken persönlich in Gdańsk übergeben. Geplant sind ökumenische Gebete in historischen Kirchen, wie der Marienkirche und der Kirche Corpus Christi, wo die Glocken künftig wieder erklingen sollen. Am 16. Juni werden die Glocken im Stadtmuseum von Gdańsk feierlich begrüßt. Weitere Einzelheiten können Sie im Artikel auf www.kirche-bremen.de nachlesen.

Ähnliche Rückführungen historischer Glocken aus Deutschland nach Polen haben in der Vergangenheit stattgefunden. Ein bekanntes Beispiel ist die Rückgabe der Marienglocke aus der Königsberger Domkirche im Jahr 1979. Diese Glocke war nach dem Zweiten Weltkrieg nach Hamburg gebracht worden, wo sie bis zur Rückgabe an die Kirche in Kaliningrad verblieb.

Statistiken aus der Vergangenheit zeigen, dass während des Zweiten Weltkriegs viele Glocken aus deutschen Kirchen entfernt und eingeschmolzen wurden, um für Kriegszwecke genutzt zu werden. Dies führte dazu, dass viele historische Glocken verloren gingen oder ihre ursprünglichen Kirchen nicht zurückkehrten.

Die Rückkehr historischer Glocken wie in Gdańsk zeigt eine wachsende Versöhnungsbereitschaft zwischen Deutschland und Polen. Solche Gesten tragen dazu bei, historische Missverständnisse aufzuarbeiten und das Verhältnis zwischen den beiden Ländern zu stärken. Dies könnte langfristig zu einer verstärkten kulturellen und historischen Zusammenarbeit in der Region führen.