Rindergallensteine erfreuen sich auf dem internationalen Markt einer immer größeren Beliebtheit und erreichen mittlerweile Preise, die die von Gold übersteigen. Händler zahlen bis zu 5800 Dollar pro Unze für diese wertvollen Substanzen, die in der traditionellen chinesischen Medizin als wichtiges Heilmittel eingesetzt werden. Rindergallensteine, die etwa so groß sind wie eine Erbse, sind kristallisierte Abfallprodukte der Gallenflüssigkeit und haben einen hohen Marktwert, vor allem in Asien.

Die Anwendung in der Kräuterheilkunde, zur Behandlung von Schlaganfällen, unterstreicht die Bedeutung dieser Steine in der alternativen Medizin, obwohl ihre Wirksamkeit oft nicht wissenschaftlich belegt ist. Die Nachfrage kommt hauptsächlich aus China, aber auch aus Japan, Taiwan und Südkorea, wo Rindergallensteine als kostbare Heilmittel gelten.

Wirtschaftlicher Aufschwung und steigende Einfuhren

Im Jahr 2023 wurden Rindergallensteine im Wert von 218,4 Millionen Dollar nach Hongkong importiert, was eine Verdreifachung im Vergleich zu den 75,5 Millionen Dollar im Jahr 2019 darstellt. Brasilien liefert dabei den größten Teil dieser Gallensteine, gefolgt von Australien, Kolumbien, Argentinien, den USA und Paraguay. Brasilien produziert jährlich etwa 2000 Kilogramm Rindergallensteine, was das Land zum Hauptlieferanten macht.

Die Schlachthöfe in diesen Ländern geraten zunehmend ins Visier von Kriminellen. Die Zahl der Einbrüche, die speziell auf Gallensteine abzielen, nimmt zu. Ein Vorfall in Brasilien führte zu einem Diebstahl im Wert von 50.000 Dollar, was die Dramatik der Situation verdeutlicht. Zudem wurden mehrere Schlachthofarbeiter in Brasilien und Australien wegen des Diebstahls von Gallensteinen verhaftet.

Sicherheitsvorkehrungen in Schlachthöfen

Um dem gestiegenen Diebstahlsrisiko entgegenzuwirken, haben viele Schlachthöfe Sicherheitsmaßnahmen wie Gallenfallen eingeführt. Berichte informieren über Versuche von Mitarbeitern, Gallensteine durch verschiedene Tricks zu stehlen, was häufig zu Kündigungen und weiteren rechtlichen Konsequenzen führt. In Australien durften Schlachthofmitarbeiter früher gefundene Gallensteine behalten, die Betriebe beanspruchen diese jedoch mittlerweile für sich.

In Deutschland sind Rindergallensteine bereits bekannt, und einige Schlachthöfe führen regelmäßige Kontrollen durch. Allerdings sind die deutschen Schlachthöfe nicht für den Export nach China zertifiziert, sodass die Gallensteine als Nebenprodukte verwertet werden. Berichten zufolge können an manchen Tagen in Deutschland Gallensteine im Wert von bis zu 60.000 Euro zusammenkommen.

Insgesamt zeigt sich, dass Rindergallensteine nicht nur einen bedeutenden, wirtschaftlichen Faktor darstellen, sondern auch ein komplexes Netz an Herausforderungen für Schlachthöfe und den internationalen Handel mit sich bringen.

Quellen

Referenz 1
www.focus.de
Referenz 2
t3n.de
Referenz 3
t3n.de
Quellen gesamt
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