Der Gemeinderat von Riesbürg hat die Weichen für die Zukunft der Bildung und Infrastruktur in der Gemeinde gestellt. Nach einem aktuellen Zuschussbescheid ist es nun möglich, sowohl den Neubau einer Ganztagsgrundschule als auch die Generalsanierung der Römerhalle in Utzmemmingen in Angriff zu nehmen. Diese Projekte, die in den kommenden zwei Jahren realisiert werden sollen, wurden einstimmig beschlossen, ohne Gegenstimmen aus dem Gemeinderat. Die Gesamtinvestitionssumme für diese Vorhaben beläuft sich auf 11,1 Millionen Euro.
Der Zuschuss vom Land Baden-Württemberg beträgt 1,4 Millionen Euro, während die geschätzte Gesamtförderung für beide Projekte bei 5,9 Millionen Euro liegt. Davon entfallen 2,7 Millionen Euro auf den Neubau der Schule und 2,9 Millionen Euro auf die Sanierung der Römerhalle. Trotz dieser Fördermittel wird die Gemeinde jedoch mit einer Eigenbeteiligung von 4,7 Millionen Euro konfrontiert, was voraussichtlich zu einer Pro-Kopf-Verschuldung von rund 2000 Euro im Jahr 2028 führen könnte – doppelt so hoch wie zum aktuellen Zeitpunkt.
Details zu den Projekten
Bürgermeister Willibald Freihart und Architekt Mathis Tröster zeigen sich optimistisch, dass die Baukosten im Rahmen gehalten werden können. Dies liegt unter anderem an den derzeit günstigeren Preisen in der Baubranche. Die Planungen für beide Projekte sind bereits abgeschlossen, wobei der Rückbau der Römerhalle im November 2025 beginnen soll. Auch der Baubeginn für die Grundschule ist für Februar 2026 angesetzt, wobei einige Teile in Holzbauweise umgesetzt werden sollen.
Im Rahmen der Haushaltsverabschiedung für 2024 hat der Gemeinderat zudem eine mittel- bis langfristige Finanzplanung bis 2027 festgelegt. Diese umfasst erhebliche Kreditaufnahmen, um die Vorhaben zu finanzieren, die der Gemeinde in den nächsten Jahren viele Herausforderungen bringen werden.
Bildungsausgaben im nationalen Kontext
In einem breiteren Kontext sind Bildungsausgaben ein zentrales Thema. Laut den Daten der Statistischen Ämter gab Deutschland beispielsweise im Jahr 2020 4,7% seines Bruttosozialprodukts für Bildung aus. Die Investitionen in Bildung sind entscheidend für die Zukunft einer Gemeinde und spiegeln das Engagement wider, das die Kommune in ihre Bildungsinfrastruktur legt.
Die positiven Resonanzen aus dem Gemeinderat zu den Projekten zeigen, dass die Initiative in Riesbürg als bedeutender Schritt in die richtige Richtung angesehen wird. Die Umsetzung der geplanten Vorhaben soll bis Sommer 2027 abgeschlossen sein, was der Gemeinde nicht nur weniger Verschuldung, sondern auch eine verbesserte Bildungsinfrastruktur bieten könnte.